"Das Klima ändert sich weltweit. Und mit dem Klima ändern sich die Lebensbedingungen der Menschen – auch in Thüringen", so der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar. "Wir unternehmen Alles zur Erreichung des ambitionierten EU-Ziels, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf weniger als zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Aber selbst dann werden Folgen des Klimawandels auftreten, auf die sich auch Thüringen einstellen muss."
Der EU-Vertreter Bartlomiej Gurba aus der Thüringer Partnerregion Malopolska berichtete über die Aufgaben und Projektfinanzierungen der EU im Bereich des Klimaschutzes und Klimawandels. Thomas Stratenwerth, als Vertreter des Bundesumweltministeriums, zeigte die bundesdeutschen Bestrebungen im Bereich der Anpassung an den Klimawandel auf.
Der Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Stefan Baldus, stellte das Thüringer Klima- und Anpassungsprogramm vor, welches einen Rahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Thüringen bildet. Das Programm legt den Grundstein für einen mittelfristigen Prozess, in dem gemeinsam mit den unterschiedlichen Ressorts und anderen gesellschaftlichen Gruppen schrittweise die Risiken des Klimawandels bewertet sowie mögliche Anpassungsmaßnahmen weiterentwickelt und umgesetzt werden sollen. „Es ist vorgesehen, bis Ende 2012 einen gemeinsam erarbeiteten Aktionsplan Anpassung vorzulegen und zu veröffentlichen, in dem eine Vielzahl von abgestimmten Anpassungsmaßnahmen mit den entsprechenden Verantwortlichkeiten vorgeschlagen werden“, so der Staatssekretär.
Für die nächsten 50 Jahre ist in Thüringen mit einer weiteren Erwärmung, mit weniger Frost- und Eistagen, mit längeren Trockenperioden im Sommer, mit der Verlängerung der Vegetationsperiode um drei Wochen und kräftigeren Starkniederschlägen zu rechnen. Regenfälle, Hagel, Dürren und Stürme können ungewöhnliche Ausmaße erreichen. Besondere Bedeutung kommt der Erkenntnis zu, dass kein kontinuierlicher Trend über die nächsten Jahrzehnte voraussagbar ist.
Die beschriebenen Extremereignisse und zunehmenden Wetterschwankungen sind eine besondere Herausforderung für die Gesundheit, Wirtschaft, Infrastruktur und Ökologie.
Sie erfordern eine große Flexibilität in den Anpassungsreaktionen, insbesondere der Landnutzer. Planbarkeit wird hinter maximales Reaktionsvermögen treten. Die Verwundbarkeit und der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen bekommen eine neue Dimension. Das Thüringer Klima- und Anpassungsprogramm fasst den aktuellen Kenntnisstand zu den erwarteten Klimaänderungen und zu den damit verbundenen möglichen Auswirkungen zusammen. Für elf Handlungsfelder werden mögliche Klimafolgen und Handlungsoptionen skizziert.
Weitere Informationen zur Klimasituation in Thüringen und die Auswirkungen auf die verschiedenen Lebensbereiche sind zu finden unter
www.klima.thueringen.de. (PD)
