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11.07.2014 | 12:30 | Unwetter 2014 

Gewittergüsse in Hessen: 39 Liter pro Stunde

Wiesbaden/Gießen/Kelsterbach - Erst dunkle Wolken, dann ein gewaltiger Guss mit Blitz und Donner: Heftiger Regen und Gewitter haben die Feuerwehren in Hessen am Donnerstagabend mächtig auf Trab gehalten.

Unwetter Hessen 7-2014
(c) proplanta
Straßen wurden überflutet und Bäume entwurzelt, Keller liefen voll, und am vorübergehend geschlossenen Frankfurter Flughafen strandeten Tausende Passagiere. Bei einem Unfall in Osthessen wurde ein Mann leicht verletzt.

Es regnete zwar in weiten Teilen Deutschlands, Mittel- und Osthessen bekamen aber bundesweit den meisten Regen ab. An mehreren Orten in der Region seien um die 30 Liter Regen pro Quadratmeter in 24 Stunden gemessen worden, berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD). In Nidderau nordöstlich von Frankfurt prasselten in einer einzigen Stunde 39 Liter Regen pro Quadratmeter herunter, das ist mehr als die Hälfte des Juli-Monatssolls. In Bad Hersfeld summierten sich die Niederschläge in 24 Stunden - von Donnerstag bis Freitagvormittag - auf 64 Liter pro Quadratmeter.

Am Frankfurter Flughafen, der am Abend wegen eines heftigen Gewitters für Landungen gesperrt war, war es dagegen vergleichsweise trocken: Die DWD-Messstation ermittelte dort nur sechs Liter Regen pro Quadratmeter. Kein Trost für zahlreiche Reisende: Weil eine Stunde lang kein Flugzeug starten und landen konnte, mussten 2.000 Passagiere in Hotels untergebracht werden, wie der Flughafenbetreiber Fraport berichtete. 55 Starts und 36 Landungen wurden gestrichen. 31 Maschinen mussten umgeleitet werden. 31 Flüge durften nach 23.00 Uhr verspätet starten.

In der Region Gießen krachte eine abgebrochene Balkonbrüstung auf ein Auto. Straßen und Keller wurden überflutet, Bäume stürzten um, Wassermassen drückten Gullideckel nach oben. In einer Bank ging der Alarm los, weil Wasser eingedrungen war. In Wiesbaden kam auf der Autobahn 66 der Verkehr durch das viele Wasser zwischenzeitlich zum Erliegen.

In einige Wohnhäuser schlug der Blitz ein. In Breuberg-Sandbach im Odenwald etwa traf es ein Mehrfamilienhaus, einige Wohnungen sind nicht mehr bewohnbar. In Klein-Zimmern (Landkreis Darmstadt-Dieburg) schlug ein Blitz gleich in zwei benachbarte Einfamilienhäuser. In Kelsterbach (Landkreis Groß-Gerau) wurde eine Bahnunterführung überschwemmt. Verletzt wurde nach ersten Angaben der Polizei niemand.

In Bad Hersfeld stand das Wasser in einer Straße so hoch, dass die DLRG mit einem Boot angefordert wurde, meldete die Polizei. Dort geparkte Autos fingen an zu schwimmen und trieben umher. In der Innenstadt schoss das Wasser mit Fontänen von über einem Meter auf die Straßen, wie es hieß. «Es sah aus wie die Geysire auf Island», sagte ein Polizist der Polizeistation Bad Hersfeld laut Mitteilung.

Ein Feuerwehrauto kollidierte auf dem Weg zu einem Wetter-Einsatz in der Nähe von Riedstadt (Landkreis Groß-Gerau) mit einem anderen Auto. Das Katastrophenschutzfahrzeug kam auf der regennassen Bundesstraße 44 ins Rutschen und prallte in den Wagen einer 28-Jährigen, wie die Polizei mitteilte. Beide Fahrzeuge drehten sich und kamen im Gebüsch am Straßenrand zum Stehen. Die Autofahrerin kam verletzt in ein Krankenhaus, die Feuerwehrleute blieben unversehrt. Es entstand ein Sachschaden von etwa 80.000 Euro, die Straße wurde zeitweise gesperrt. (dpa/lhe)
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