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26.06.2007 | 16:04 | Genmaisanbau 

Greenpeace will mit Klage Anbau von Genmais stoppen

Berlin/München - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace will den Anbau von Genmais stoppen und damit Risiken für Bienen verhindern.

Genmais
(c) proplanta
Greenpeace brachte am Dienstag gemeinsam mit einem Aktionsbündnis «Gen-Klage» einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Braunschweig ein. «Bereits ausgebrachter Genmais muss vor der Blüte untergepflügt werden», sagte der Gentechnik-Experte von Greenpeace, Christoph Then. Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) müsse mögliche Gefahren vor allem für Honigbienen vermeiden. Die Bundesregierung sieht unter Berufung auf neuere Studien Gesundheitsrisiken für Insekten beim Anbau der genveränderten Maissorte MON 810.

Das Unternehmen Monsanto wies die Bedenken zurück. Seehofer hatte den Saatguthandel mit MON 810 für das kommende Jahr angesichts der Bedenken gestoppt. Monsanto muss einen Plan über Umweltfolgen vorlegen. Nicht betroffen ist bereits ausgesätes Material. Das Unternehmen will den Bescheid des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mit einer Klage stoppen. «Die für Sicherheitsbewertungen zuständigen europäischen und weitere internationale Behörden sowie zahlreiche Begleitstudien bestätigen die Sicherheit von Mais MON 810 stets aufs Neue», sagte eine Sprecherin von Monsanto.

Das Bündnis «Aktion Gen-Klage» aus Umweltschutzgruppen, Bauern und Imkern warnte in München vor Risiken. Blüten und Pollen des gentechnisch veränderten Maises enthielten das für Honigbienen schädliche Pflanzenschutzmittel Bt-Toxin, heißt es in einem Gutachten des Instituts für Naturschutz und Naturschutzrecht Tübingen. Ein Sprecher des Verwaltungsgerichts Braunschweig sagte: «Das Gericht wird bemüht sein, bis spätestens Mitte Juli zu entscheiden.» Dann blüht der Mais und Bienen sind auf den Feldern unterwegs. Die FDP-Bundestagsfraktion hält Bedenken gegen Genmais für ungerechtfertigt. «Nach meiner Kenntnis gibt es dafür keine wissenschaftliche Grundlage», sagte FDP-Agrarpolitikerin Christel Happach-Kasan.

Die deutschen Imker und der Naturschutzbund NABU hatten aus Angst vor einem massenhaften Bienensterben in der vergangenen Woche einen Anbaustopp für Genmais gefordert. Der Genmais soll unter anderem vor dem Schädling Maiszünsler schützen. Der Eilantrag von Greenpeace und dem Bündnis wurde in Braunschweig eingereicht, weil dort das BVL seinen Sitz hat. (dpa)
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