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06.09.2020 | 03:20 | Pilzernte 2020 

Gute Pilzsaison dieses Jahr möglich

Donauwörth / Dettenhausen - Pilzfreunde können sich im Süden Deutschlands in diesem Jahr voraussichtlich über gut gefüllte Körbe freuen.

Pilzsammler
Wer zu viele nimmt, dem droht Ärger: Im Herbst sind nun wieder Pilzsammler in den baden-württembergischen Wäldern unterwegs. Dabei gilt es einiges zu beachten. (c) proplanta
«Es schaut richtig gut aus», sagte Andreas Kunze von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie im schwäbischen Donauwörth. «Es ist warm, und es gibt regelmäßig Regen.» Das wirke sich positiv auf die Feuchte und die Temperatur des Bodens aus, die ausschlaggebend für das Vorkommen von Pilzen seien.

Bereits im Juni hatte es Kunze zufolge eine gute Vorsaison in Bayern gegeben. Nun beginne die Hauptsaison, die bis zu den ersten längeren Nachtfrösten gehe. In den beiden Jahren zuvor hatte diese wegen der Trockenheit deutlich später angefangen.

Die Experten warnen Einsteiger davor, Pilze allein anhand von Büchern und Apps auf dem Smartphone zu bestimmen. Stattdessen empfehlen sie, die Fundstücke einem Pilzsachverständigen vorzulegen, da manche Giftpilze von Speisepilzen nur mit geübtem Auge zu unterscheiden seien. Auf der Homepage der Deutsche Gesellschaft für Mykologie kann man gezielt nach Pilzsachverständigen in Wohnortnähe suchen.

Herbstzeit ist Pilzzeit - Behörden warnen vor zu großer Ernte



In den baden-württembergischen Waldgebieten sind wieder die Pilzesammler unterwegs. «Die Pilzsaison geht jetzt langsam los, weil es feuchter ist», sagte Götz von Bülow, Leiter des Forstbezirks Schönbuch in Dettenhausen (Kreis Tübingen). Bei einer solchen Witterung entfalteten die Pilze ihr Leben.

Gesammelt werden sollten nur solche, die man auch bestimmen könne. «Es bringt nichts, alles einsammeln und sie dann von anderen begutachten zu lassen.» Die Hauptsaison gehe bis Mitte Oktober.

Im Wald dürfe jeder Pilze sammeln. «Sie leben in der Symbiose mit den Bäumen.» Tabu seien aber Naturschutzgebiete, Bannwälder oder umzäunte Schonungen, in denen junge Bäume angepflanzt seien. «Pfifferlinge sollten in Baden-Württemberg möglichst nicht gesammelt werden», sagte der Pilzexperte des Naturschutzbunds (Nabu), Karl-Heinz Johe. Die seien hierzulande stark rückläufig. Manche Pilze sind gleichfalls besonders geschützt und dürfen nicht in den Korb gepackt werden, beispielsweise Trüffel. Sie stehen unter Naturschutz, wie von Bülow weiter berichtete.

Die Behörden warnen vor zu großer Sammelleidenschaft. Aus Gründen des Natur- und Artenschutzes gelten für Pilzsammler Obergrenzen, sagte eine Sprecherin des Hauptzollamtes Lörrach. Gesammelt werden dürfe nur in geringen Mengen: Maximal ein Kilogramm pro Tag und Person seien in der Regel erlaubt.

Das Abschneiden und Mitnehmen von Pilzen zu gewerblichen Zwecken sei verboten. Bei Verstößen drohten Bußgelder von mehreren Hundert Euro. Zudem würden die zu viel gesammelten Pilze beschlagnahmt.
dpa
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