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16.04.2019 | 00:05 | Abschuss von Nandus 

Harte Zeiten für Südamerikanische Laufvögel in Mecklenburg-Vorpommern

Schlagsdorf - Erstmals sind im Grenzgebiet zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Nandus abgeschossen worden.

Abschuss von Nandus
Südamerikanische Nandus freilebend in Deutschland: Was so manchen Touristen freut, sorgt bei Landwirten im Nordosten schon seit Jahren für Ärger. Nun stehen den großen Laufvögeln harte Zeiten bevor. (c) proplanta
Von Januar bis März wurden 17 Tiere, vor allem Hähne, getötet, wie der Schweriner Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Montag in Schlagsdorf sagte. Weitere 40 bis 50 Exemplare der einzigen wildlebenden Population Europas sollen bis Jahresende erlegt werden.

Die getöteten Nandus sollen untersucht werden, um herauszufinden, ob die großen Laufvögel neben Pflanzen auch kleine Tiere fressen und so der Tierwelt im Biosphärenreservat Schaalsee schaden. Voraussichtlich im Mai sollen zudem für weitere Erkenntnisse zur Lebensweise drei Tiere mit GPS-Sendern versehen werden.

Die Vögel hatten sich am Ratzeburger See in der Vergangenheit kräftig vermehrt: Allein von Frühjahr bis Herbst 2018 stieg die Zahl erfasster Tiere von 205 auf 566. Bisherige Versuche, das Wachstum der Population einzudämmen - wie das Anbohren von Eiern - waren weitgehend erfolglos geblieben. Bei der jüngsten Zählung im März wurden 362 Nandus erfasst. Auch die von ihnen besiedelte Fläche sei gewachsen, sagte Backhaus.

Die Population stammt von einigen Tieren ab, die um die Jahrtausendwende aus einem privaten Gehege bei Lübeck ausgebrochen waren. Die in Südamerika heimischen Nandus finden in der norddeutschen Tiefebene gute Bedingungen. Sie bedienen sich mit Vorliebe auf Rapsfeldern. Auch Weizenfelder seien betroffen, sagte Backhaus. In diesem Jahr soll es erstmals eine Entschädigung für betroffene Landwirte geben.

Die 17 getöteten Nandus wurden von ansässigen Bauern mit Jagdschein erlegt, wie es am Montag hieß. Ihnen sei freigestellt worden, ob sie die toten Tiere entsorgen oder essen, sagte Bettina Gebhard vom Biosphärenreservat Schaalsee.
dpa
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