(c) proplanta Darauf verwies der Betriebsleiter der Landestalsperrenverwaltung (LTV), Axel Bobbe, in der «Leipziger Volkszeitung» (Freitag). Hunderte Orte seien solchen Fluten auch künftig schutzlos ausgeliefert.
«Wir verbauen jedes Jahr 60 bis 70 Millionen Euro, aber das reicht bei weitem nicht, um in den kommenden Jahrzehnten Sicherheit für alle zu garantieren», sagte Bobbe. Es fehle an Geld und Zeit. Die LTV ist in Sachsen für den Hochwasserschutz zuständig.
Als Beispiel nannte Bobbe das nordsächsische Glaucha: «Wer wie Glaucha auf der sächsischen Prioritätenliste für Hochwasserschutz auf Platz 580 von 1.600 Vorhaben steht, ist auf absehbare Zeit chancenlos, vor einem erneuten Jahrhundert-Hochwasser geschützt zu werden.»
Die Prioritäten würden anhand einer Kosten-Nutzen-Analyse und des Gefahrenpotenzials festgelegt. «In Grimma beispielsweise werden insgesamt 40 Millionen Euro investiert, um Hochwasserschäden von 400 Millionen Euro abzuwenden.
Für ein Dorf wie Glaucha ist das Verhältnis genau umgekehrt: Einem unbestrittenen Nutzen steht ein zehnfacher Aufwand von über sechs Millionen Euro gegenüber», sagte Bobbe. Die Wahrheit tue oft weh. «Aber ich schenke den Leuten lieber reinen Wein ein.»
Der Sprecher des sächsischen Umweltministeriums, Frank Meyer, bezeichnete den Hochwasserschutz als eine «Generationenaufgabe». «Wir sind schon sehr weit gekommen - das sieht man in Dresden oder Eilenburg. Natürlich wurde noch nicht alles geschafft. Das war aber auch nicht zu erwarten.» (dpa/sn)
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