Mini-Batterien und Akkus gibt es in Spielzeug, E-Zigaretten, Rädern und sogar Turnschuhen. Wenn sie falsch entsorgt werden, kann es zu Bränden kommen. Die Entsorgungsbranche warnt: Das könnte es für alle Verbraucher teurer machen. (c) proplanta
Ihre Zahl nimmt zu, was zu höheren Kosten führe, wie Bernhard Schodrowski als Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE/Berlin) am Dienstag in Rosenow (Mecklenburgische Seenplatte) sagte. Zudem gingen wertvolle Rohstoffe für die Energiewende - wie Lithium - verloren. Der BDE, der Müllentsorger OVVD und der Landkreis stellten eine Kampagne unter dem Motto «Brennpunkt: Batterie» vor, die verhindern soll, dass immer mehr gefährliche Batterien im Müll landen.
«Ein schlechtes Beispiel dafür ist die Einweg-E-Zigarette, die auch Brände auslösen kann», sagte der Sprecher. Die darin enthaltenen Batterien seien Sondermüll. Das gelte aber auch für Batterien von Spielzeug, Kopfhörern, klingenden Glückwunschkarten oder Rasenmährobotern. «Akkus und Batterien sind das größte Brandrisiko, auch in Müllfahrzeugen», erklärte Florian Roesberg von der Remondis Seenplatte GmbH, die mit 300 Mitarbeitern den Abfall einsammelt.
Größere Brände, die durch falsch entsorgte Akkus ausgelöst wurden, hatte es in der Vergangenheit unter anderem bei einem Entsorger in Rostock und in Stavenhagen bei Rosenow gegeben. Zum Glück sei bisher niemand dabei verletzt worden, sagte der Verbandssprecher. Nach Angaben der Ostmecklenburgisch Vorpommerschen Verwertungs- und Deponie GmbH (OVVD), die den Müll aus drei der sechs Landkreise in MV verarbeitet, musste wegen der Brandgefahr unter anderem eine Sprinkleranlage für rund 750.000 Euro angeschafft werden. Jeder Bürger habe etwas davon, wenn Batterien richtig entsorgt werden und sich nicht durch Brände die Gebühren erhöhen.
Laut Verband sind in Deutschland rund 63.000 Tonnen Gerätebatterien im Umlauf, die Zahl steige. Davon würde aber nur knapp die Hälfte bei Sammlungen erfasst. Die OVVD betreibt in Rosenow eine 110 Hektar große Abfallbehandlungsanlage, in der Hausmüll auch vorsortiert wird. Ein Teil, der brennbar ist, wird in einer Verbrennungsanlage in Stavenhagen zu Dampf und Strom verwertet. Dort hatte es in einem Anlieferungsbunker gebrannt.