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01.02.2012 | 22:06 | Kältewelle 2012 

Immer mehr Kältetote in Osteuropa - Frost wird noch strenger

Berlin/Moskau - Die extreme Kälte in Europa kostet immer mehr Menschen das Leben.

Eis und Schnee
(c) proplanta
Dramatisch ist die Situation in der Ukraine: Im Ausrichterland der kommenden Fußball-Europameisterschaft erfroren bei Temperaturen bis minus 30 Grad weitere 13 Menschen. Damit stieg dort bis Mittwoch die Zahl der Kältetoten in rund einer Woche auf mindestens 43. Auch in anderen Ländern starben bei der Frostwelle Menschen, darunter zahlreiche Obdachlose. Und vielerorts - auch in Deutschland - soll der Dauerfrost noch härter werden.

Wie das ukrainische Zivilschutzministerium in Kiew mitteilte, liegen in der Ex-Sowjetrepublik hunderte Menschen mit Erfrierungen in Krankenhäusern. Allein seit dem Dienstag hätten sich etwa 7500 Menschen in öffentlichen Wärmestuben mit kostenlosem Essen und Getränken versorgt, hieß es. In Rumänien zählten die Behörden in rund 24 Stunden 6 Kältetote. Damit stieg die Zahl der Opfer des derzeitigen Extremforstes auf 14, teilte das Gesundheitsministerium in Bukarest am Mittwoch mit.

Die klirrende Kälte lässt auch viele Polen weiter leiden: In der vergangenen Nacht erfroren nach Angaben des Warschauer Innenministeriums sieben Menschen. Unter ihnen seien auch zwei Angler, die trotz eisiger Temperaturen am Ufer des masurischen Sniardwy-See fischen gegangen waren.

Bei Tagestemperaturen bis minus 20 Grad waren auf den Straßen Warschaus am Mittwoch nur diejenigen unterwegs, die den Gang nach draußen nicht vermeiden konnten. Das polnische Fernsehen zeigte Rentner, die in voller Winterbekleidung in ihren Altbauwohnungen saßen. Kohleöfen reichten angesichts der Kälte oft nicht mehr zum Heizen aus.

Probleme könnte die Kältewelle auch bei den Vorbereitungen auf die Fußballeuropameisterschaft machen. In Warschau zum Beispiel wird weiter mit Hochdruck am Bau der neuen U-Bahn und der neuen Regionalbahnhöfe gearbeitet. Die durch die Bauarbeiten offen liegenden Wasser- oder Heizungsrohre sind nun ungeschützt und könnten bersten.

In Tschechien wurde In der Stadt Karvina im Osten des Landes ein Obdachloser tot auf einer Wiese gefunden. Der Mann erfror nach ersten Erkenntnissen der Polizei, nachdem er eine Notunterkunft verlassen hatte. Auch in der Hauptstadt Prag war bereits eine Frau in Folge der Kälte gestorben. Zudem mussten viele Obdachlose wegen Unterkühlung behandelt werden.

In der rumänischen Hauptstadt Bukarest gab es Probleme mit der Wärmeversorgung: Dort fiel über Nacht in vielen Gebäuden zeitweise die Heizung aus, weil der Gasdruck in den Leitungen nachließ.

In Deutschland drückte die sibirische Kälte die Temperaturen ebenfalls weiter in den Keller. In der Nacht zum Mittwoch seien sehr tiefe Werte vor allem in Ostdeutschland gemessen worden, sagte Meteorologe Helmut Malewski vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Am kältesten sei es in der Nacht aber mit minus 15,9 Grad auf dem Großen Arber im Bayerischen Wald gewesen.

Am Donnerstag könnten in Berlin bis minus 15 Grad gemessen werden. Auch tagsüber sollen die Temperaturen hierzulande vielerorts in den zweistelligen Minusbereich rutschen. (dpa)
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