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02.02.2012 | 03:18 | Wintereinbruch 

Sonniges Eiswetter - Autos und Fähren kommen ins Stocken

Berlin - Das bitterkalte Wetter mit Temperaturen im zweistelligen Minusbereich hat am Mittwoch vor allem Autofahrern zu schaffen gemacht.

Auto im Schnee
(c) proplanta
Wer Hilfe brauchte, weil das Auto nicht ansprang, musste bis zu drei Stunden warten, berichtete der ADAC. Am Montag und Dienstag war der Pannendienst insgesamt über 2100 mal geordert worden. Auch Fähren stellten am Mittwoch wegen der Kälte ihren Betrieb ein.

Laut BVG ist nur die Fähre zur Pfaueninsel aber weiterhin unterwegs: Sie muss in den kommenden Tagen rund um die Uhr fahren, um die Fahrrinne eisfrei zu halten - die einzige Verbindung zum Festland. Dass die anderen Fähren bei Minusgraden ruhen, sei ein normaler Vorgang, auf den die Passagiere sich einstellten, betonte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Bei S-Bahn oder U-Bahn gab es nach deren Angaben keine wetterbedingten Störungen.

Eisig bleibt es auch in den nächsten Tagen: Der Deutsche Wetterdienst warnt vor starkem Frost, der auch tagsüber kaum den einstelligen Minusbereich erreicht. Daran haben auch die Tiere zu knabbern. Vögel etwa sind nun verstärkt auf Futter aus Menschenhand angewiesen. «Wenn man füttern möchte, dann ist jetzt eine gute Zeit dazu», sagte Jens Scharon, Vogelexperte des NABU Berlin.

Auch wenn keine geschlossene Schneedecke liege, sei am knallhart gefrorenen Boden für die Wintervögel nicht allzu viel zu finden. «Besser als Vogelhäuschen oder das Ausstreuen von Futter sind aber Meisenringe, -knödel oder Futterampeln. Bei ihnen ist die Gefahr geringer, dass Krankheiten übertragen werden», sagte Scharon. «Unsere heimische Tierwelt ist zwar an diese extremen Witterungsbedingungen angepasst und kommt auch mit zweistelligen Minusgraden zurecht - doch mit einfachen Maßnahmen kann jeder dazu beitragen Wildtiere zusätzlich zu unterstützen», ergänzte NABU-Zoologe Julian Heiermann. So sollten Laub- und Reisighaufen nicht weggeräumt werden, weil Igel darin Winterschlaf halten.

Herumlaufende Igel, die wegen des milden Wetters aus dem Schlaf gerissen wurden, seien meist hilfebedürftig und sollten von Experten untersucht werden. Im Wald sei es wichtig, auf den Wegen zu bleiben: Bei aufgeschreckten Rehen und Wildschweinen zehre jede Fluchtreaktion an den wichtigen Fettreserven.

Im Berliner Zoo und Tierpark gibt es bislang nur wenig Einschränkungen durch die Kälte: «Die Tiere sind da wesentlich entspannter als die Menschen», sagte Direktor Bernhard Blaszkiewitz.

So dürften Giraffen oder Flamingos derzeit nicht raus - wegen Rutschgefahr. Auch Elefanten und Nashörner hatten verkürzten «Ausgang». Extra Heizstrahler gebe es jedoch keine. «Aber wir kontrollieren natürlich regelmäßig, dass Wasser, Obst und Gemüse nicht einfrieren.» Das Tierheim bittet um Hilfe in Form von Deckenspenden. Vor allem für kranke Hunde werde dringend Nachschub an wärmenden Unterlagen benötigt, hieß es vom Tierschutzverein.

Sorgen um die Energieversorgung müssen die Berliner sich aber nicht machen: Selbst für den Fall, dass die Spree komplett zufrieren sollte, könne genug Befeuerungsmaterial für die Kraftwerke herangeschafft werden, meldete Betreiber Vattenfall. (dpa)
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