(c) proplanta «Als Ureinwohner dieses angestammten Gebiets werden wir nicht zulassen, dass unsere Rechte weiterhin verletzt werden», sagte der Anführer des Volkes der Waorani, Juan Bay, am Donnerstag. «Nach so vielen Jahren der Ausbeutung ist es an der Zeit, dass wir soziale und ökologische Gerechtigkeit erfahren.» Zuvor hatte Ecuadors Präsident Daniel Noboa eine Verlängerung der Ölproduktion im Amazonasgebiet ins Gespräch gebracht.
Bei einem Volksentscheid im August vergangenen Jahres hatten sich die Ecuadorianer dafür ausgesprochen, die Ölförderung im Yasuní-Nationalpark zu beenden. Das Verfassungsgericht gab dem staatlichen Energiekonzern Petroecuador daraufhin ein Jahr Zeit, die Produktion stillzulegen. Umweltschutzverbände feierten das Referendum als wichtigen Erfolg im Kampf gegen Umweltzerstörung und den Klimawandel. Der Yasuní-Nationalpark ist bekannt für seine große Artenvielfalt.
Zur Finanzierung des Kampfes gegen kriminelle Banden sucht die ecuadorianische Regierung derzeit nach zusätzlichen Mitteln. Neben einer Erhöhung der Mehrwertsteuer erwägt sie auch eine Verlängerung der Ölproduktion im Yasuní-Nationalpark. «Wir sind im Krieg. Wir befinden uns nicht in der gleichen Lage wie vor zwei Jahren», sagte Noboa, der im Wahlkampf für den Schutz des Yasuní-Nationalparks geworben hatte. Petroecuador fördert dort täglich rund 50.000 Barrel (je 159 Liter) Rohöl. 2022 erwirtschaftete das Unternehmen damit rund 1,1 Milliarden US-Dollar für die Staatskasse.
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