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11.08.2014 | 09:00 | Invasive Arten 

Indisches Springkraut breitet sich weiter aus

Mainz - Bienen und Hummeln umschwärmen es, aber manche Naturschützer wollen es lieber verdammen: Das Indische Springkraut.

Indisches Springkraut
Das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera) zählt zu den invasiven Pflanzenarten. (c) proplanta
Die Art reiste einst als Zierpflanze ein und breitet sich inzwischen auch jenseits der Gartenzäune in Rheinland-Pfalz aus. Dabei verdränge sie heimische Arten aus ihren Lebensräumen, vor allem entlang von Flüssen, heißt es in einer Antwort des Umweltministeriums in Mainz auf eine parlamentarische Anfrage im Landtag. «Es handelt sich um eine invasive Art, die seit Jahrzehnten in Deutschland etabliert ist.» Begrenzte Vorkommen gebe es etwa in den Tälern von Westerwald, Eifel, Westpfalz, südlichem Pfälzer Wald und an der Nahe.

Das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera) wurde Anfang des 19. Jahrhunderts als attraktive Zierde aus dem Himalaya-Gebiet eingeführt. Sein «Sprung über den Gartenzaun» gelang durch Samenflug, Ausschwemmen der Samen mit Wasserläufen aus Gärten und Parks oder durch die Entsorgung von Gartenabfällen in der freien Landschaft. Laut Ministerium haben auch Imker die Pflanze gesät, weil Honigbienen im Spätsommer und Herbst sie als ergiebigen Nektar- und Pollenlieferanten mögen. Die Ausbreitung der zugewanderten Pflanze kann laut Ministerium nur vor Ort und über einen gewissen Zeitraum erfolgreich gebremst werden. «Großräumig und dauerhaft wäre eine Bekämpfung allenfalls mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand denkbar», heißt es.

In Einzelfällen - etwa im Naturschutzgebiet «Auf dem Hardt» bei Neuwied - sei der Neuankömmling mit gezielter Beweidung angegangen worden. Dass zugewanderte Arten in Rheinland-Pfalz heimisch werden, sei letztlich jedoch «Teil der dynamischen Entwicklung der Biodiversität», teilte das Ministerium mit.

«Über die Verdrängung anderer Pflanzenarten durch das Springkraut gibt es unterschiedliche Ansichten, sie reichen von «sehr problematisch» bis «praktisch kein Effekt»», heißt es im Artenhandbuch des Bundesamtes für Naturschutz. Da sich seine dichten Bestände erst im Hochsommer bildeten, könnten sich andere Arten zuvor entwickeln und teilweise auch blühen.

Im Gegensatz zur Herkulesstaude und Ambrosia seien keine Beeinträchtigungen durch das Indische Springkraut für den Menschen bekannt, erklärte das Ministerium. Auch bestehe kein direkter Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Zierpflanze und der Ausbreitung der schädlichen Varroamilbe bei Bienen. (dpa/lrs)
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