Sturm, Hagel, Regen und
Überschwemmungen brachten vor allem im Süden und Osten Deutschlands der Feuerwehr reichlich Einsätze. Der Deutsche Wetterdienst warnte am Freitag vor weiteren regionalen Unwettern mit Starkregen und Sturmböen. Nach dem Durchzug von Gewittertief «Quendeline» sanken die Temperaturen in Deutschland deutlich, und auch am Wochenende werden sie höchstens am Oberrhein 25 Grad erreichen.
Erst ab Dienstag gehe es wieder bergauf, sagte Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (
DWD) in Offenbach. Die Hitze habe sich nach Osten verzogen. Derzeit stöhnten die Menschen in Russland und Finnland unter Werten um 35 Grad, wie sie noch bis Mittwoch in Deutschland herrschten.
In Berlin und Brandenburg brachte eine Gewitterfront bis zu 25 Liter Regen je Quadratmeter. Die Wassermassen überfluteten nach Polizeiangaben zwei wichtige Straßentunnel in der Hauptstadt.
Unwetter hielten die Feuerwehr insbesondere am
Bodensee auf Trab.
Gewitter und heftige Windböen wüteten vor allem im Landkreis Ravensburg. 200 Feuerwehrleute mussten zu mehr als 70 Einsätzen ausrücken. Sie pumpten Keller sowie Tiefgaragen aus und reinigten überschwemmte und verschmutzte Straßen. Allein in Bad Waldsee, wo über 30 Notrufe eingingen, waren 100 Helfer bis weit in die Nacht im Einsatz.
Bei den Bregenzer Festspielen fiel die Premiere der Wiederaufnahme von Verdis Oper «Aida» teilweise ins Wasser. In Niederbayern verursachten Blitzeinschläge Schäden von mehreren hunderttausend Euro. Straßen wurden überschwemmt oder von umgestürzten Bäumen blockiert, Gullydeckel aus der Fassung gedrückt.
In Sachsen bereiteten Gewitter vor allem den Einwohnern im Leipziger Land und in Chemnitz eine schlaflose Nacht. In Chemnitz schlug der Blitz im Dach eines Mehrfamilienhauses ein.
In vielen Regionen hat ergiebiger Regen die Niederschlagsbilanz etwas aufgebessert. «Die Vegetation kann sich etwas erholen», sagte Paetzold. Auch für die Gesundheit ist die Abkühlung hochwillkommen.
«Der Wetterwechsel ist für den Körper aus medizinischer Sicht eine erhebliche Entlastung», sagte Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga vom Institut für Physiologie an der Charité Berlin. Zumindest in Berlin und Umgebung war dieser Juli der bisher heißeste seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen in Potsdam vor mehr als hundert Jahren. (dpa)