Der gefräßige Kastanienschädling ist deutlich auf dem Rückzug. Das sagte Holger Schmidt, der Leiter des Pflanzenschutzamtes am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Laubsammler wurden besonders in diesem Jahr für ihren Einsatz belohnt, hieß es. Auch dieses Jahr wird vor allem von Schulklassen wieder fleißig zerstörtes, meist hässlich gekräuseltes und abgefallenes Kastanienlaub gesammelt, um die Bäume vor den winzigen Schädlingen zu bewahren. Die winzigen Tierchen richteten in den vergangenen Jahren riesigen Schaden in der Umwelt an. Die Methode, die Abfälle restlos zu beseitigen, sei die allerbeste, sagte Schmidt.
Durch die Beseitigung des Laubes im vergangenen Jahr sei die Schädigung durch die Miniermotte 2009 im Vergleich zu den Vorjahren um zwei Drittel bis drei Viertel reduziert worden. Daher sei die Belastung der Kastanien diesmal relativ schwach, so Schmidt weiter. Stärker sei der sogenannte Flugverlauf der Motte nur in Gebieten mit viel Gestrüpp, wo kaum Laubsammlung möglich ist. Grundsätzlich sei das Laubsammeln aber sehr erfolgreich, «fast ein Selbstläufer».
Die Motte (Cameraria ohridella) richtete in den vergangenen Jahren an den rund 60.000 Kastanien in Berlin umfangreiche Schäden an. 2003 war das schlimmste Jahr und auch das erste Jahr mit öffentlichen Laubsammel-Aktionen im Kampf gegen das Ungeziefer. Schon im Sommer hingen dann braune, gekräuselte Blätter an den Kastanien und fielen viel zu früh von den Bäumen. In diesem Laub nisteten sich die Larven des Schädlings ein, um dann im nächsten Frühjahr zu schlüpfen. Auf diese Weise können sich die Tiere ungehindert vermehren. Mit gesammeltem Laub können jedoch pro Kilo bis zu 4.500 Miniermotten vernichtet werden, und die Kastanien können im nächsten Sommer fast schädlingsfrei wieder grün blühen. (dpa/bb)
|
|