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29.05.2010 | 11:12 | Sorge bei Land- und Forstwirten 

Kein Rotwild im Nationalpark De Meinweg

Bonn - Die Pläne der niederländischen Forstverwaltung, 25 Rothirsche im Naturpark De Meinweg anzusiedeln, werden von den Land- und Forstwirten sowie Gärtnern auf der deutschen Seite des Naturparks mit großer Sorge gesehen.

Kein Rotwild im Nationalpark De Meinweg
Darauf hat der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Friedhelm Decker, in einem Brief an die niederländische Landwirtschafts- und Naturschutzministerin Gerda Verburg hingewiesen. „Bei einer Ansiedlung von Rotwild sind ganz erhebliche Schäden an landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Kulturen zu befürchten“, schreibt Decker. Auch die Waldbauern sowie die Inhaber von Baumschulbetrieben sähen die Entwicklung wegen der zu erwartenden Schälschäden mit großer Sorge.

Der RLV-Präsident macht die Ministerin in seinem Brief darauf aufmerksam, dass der in Nordrhein-Westfalen zuständige Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Eckhard Uhlenberg, in einem Schreiben an den Vorsitzenden der Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen, Heinz-Josef Tölkes, deutlich gemacht habe, dass eine dauerhafte Ansiedlung von Rotwild im Grenzgebiet nur dann gelingen könne, wenn ein regionaler Konsens vorhanden sei. Den könne er angesichts der ihm bekannten ablehnenden Haltung von Waldbesitzern, Landwirten, Jagdgenossenschaften und Teilen der Jägerschaft nicht erkennen. Deshalb sei auf Seiten der Landesregierung Nordrhein-Westfalen nicht geplant, einen so genannten Bewirtschaftungsbezirk für Rotwild entlang der Landesgrenze zu schaffen.

Wie Decker weiter schreibt, sei die ablehnende Haltung zu der geplanten Einbürgerung von Rotwild auch klar in einer Sitzung des Landschaftsbeirates des Kreises Viersen Mitte September 2008 zum Ausdruck gekommen. In einer Anhörung von Experten hätten sich allein der Geschäftsführer des Naturparks Maas-Schwalm-Nette und der Leiter des Regionalforstamtes Niederrhein für die Ansiedlung von Rotwild stark gemacht. Alle anderen Referenten - von der Landwirtschaft über den Waldbauernverband, die Jäger bis hin zum Leiter der biologischen Station Krickenbecker Seen - hätten nicht nur erhebliche Bedenken geltend gemacht, sondern sich überwiegend ganz entschieden gegen diese Vorhaben ausgesprochen.

Decker hebt weiter hervor, dass auf einer gemeinsamen mit den niederländischen Berufskollegen durchgeführten Protestveranstaltung Ende April in Herkenbosch in Anwesenheit von 100 Landwirten, Jägern, Waldbauern und Gemüsebauern aus den Niederlanden wie auch aus Deutschland deutlich gemacht worden sei, dass die Ansiedlung von Rotwild abgelehnt werde. Der Präsident appelliert deshalb an die Ministerin, dem Antrag, Rotwild im Meinweggebiet anzusiedeln, nicht stattzugeben. „Gerne sind wir bereit, Sie mit den vielfältigen Argumenten gegen die Wiederansiedlung des Rotwildes vertraut zu machen“, schreibt der RLV-Präsident und lädt die Ministerin ein, sich anlässlich eines Besuches vor Ort selbst ein Bild zu machen. „Die deutschen Land- und Forstwirte sowie Gartenbauer würden sich jedenfalls sehr freuen, Ihnen die diesseitigen Einwände in einem persönlichen Gespräch vortragen zu dürfen“. (RLV)
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