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21.02.2023 | 15:17 | Klimawandel 

Klimafestere Straßenbäume sollen Trockenheit trotzen

Berlin - Die anhaltende Trockenheit geht an den rund 430.000 Straßenbäumen in Berlin nicht spurlos vorbei.

Straßenbaum
Sie machen die Hauptstadt grüner - die knapp 430 000 Straßenbäume in Berlin. Trockenheit und Klimawandel machen ihnen aber zu schaffen. Welche Maßnahmen die Senatsverwaltung ergreift. (c) proplanta
«Die Auswirkungen des Klimawandels haben im Hinblick auf den Umgang und die Verwendung von Straßenbäumen großen Einfluss», sagte Derk Ehlert, der Stadtnaturexperte des Senats auf Anfrage der Deutschen-Presse Agentur. Der Senat habe deswegen Maßnahmen ergriffen in der Auswahl der Baumarten. Zudem gebe es neue Pflanzweisen und Pflegemaßnahmen.

In der Hauptstadt würden bereits seit Jahren an ausgewählten Standorten alternative Baumarten gepflanzt, die sich vor dem Hintergrund klimatischer Veränderungen künftig als geeignet ausweisen könnten, so der Experte. Diese Bäume würden seit Jahren überwacht. Erkenntnisse aus diesen Untersuchungen und Forschungen «brauchen jedoch Zeit und sind erst nach etlichen Jahren im Ergebnis ablesbar», so Ehlert.

Das langsame Wachstum der Bäume stehe dabei den schnellen Veränderungen der klimatischen Verhältnisse gegenüber. Es gebe daher noch keine abgeschlossene Liste neuer klimarobusterer Arten. Darüber hinaus seien die Forschungsergebnisse für jeden einzelnen Baum sehr vom jeweiligen Standort abhängig und Klimaschäden oft erst nach Jahren erkennbar. Den einen optimalen «Stadtbaum des Klimawandels» werde es wohl nicht geben.

Gegebenenfalls aber Bäume, die im Vergleich zu «unseren gebietstypischen Baumbeständen besser mit dem Klimawandel zurechtkommen», sagte der Stadtnaturschutzexperte des Senats. 2022 wurden knapp 432.770 Straßenbäume in der Hauptstadt gezählt, geht aus Unterlagen der Senatsverwaltung hervor. Vier Jahre zuvor, im Jahr 2018, waren es 167 Bäume mehr.

Die meisten Straßenbäume stehen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf mit fast 60.000 Bäumen. Danach folgen Marzahn-Hellersdorf mit 45.500 und Treptow-Köpenick mit 44.000 Exemplaren. Schlusslicht bildet mit 16.500 Bäumen der Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg. Die meisten Fällungen gab es 2022 in Marzahn-Hellersdorf. Insgesamt mussten dort 1.315 Bäume gefällt werden, so die Behörde.

In den Datenbeständen gebe es den Fällgrund «Trockenheit» jedoch nicht, da dieser oftmals schwer zu bestimmen sei. «In der Regel bewirkt Wassermangel über viele Monate hinweg, beispielsweise den Befall mit Schaderregern. Somit ist das Absterben eines Baumes oftmals ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren mit Wechselwirkungen», sagte der Stadtnaturexperte.
dpa/bb
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