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22.11.2007 | 07:44

Landwirtschaftliche Sachverständige weiterhin gefragt

Bonn - In den vergangenen 25 Jahren ist die Anzahl von Natur- und Wasserschutzflächen in Deutschland deutlich gestiegen.

Wasserschutzflächen
(c) proplanta
Gründe dafür sind vor allem die Umsetzung der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, der Vogelschutzrichtlinie, der Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz und die vermehrte Ausweisung von Wasserschutzgebieten. Der damit verbundene Einfluss von Wasser- und Naturschutz auf land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen wird nach Ansicht von Dr. Albrecht Mährlein weiter zunehmen.

In seinem Beitrag zur Jahrestagung des Hauptverbandes der landwirtschaftlichen Buchstellen und Sachverständigen (HLBS) Mitte November 2007 in Göttingen stellte er Aufgaben für landwirtschaftliche Sachverständige im Bereich des Natur- und Wasserschutzes vor. Derzeit bewerten sie überwiegend die Betroffenheit einzelner Betriebe durch Schutzmaßnahmen. Neue Aufgaben sieht Mährlein unter anderem bei der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL). Sie fordert bis zum Jahr 2015 nicht nur einen "guten ökologischen Zustand" aller Gewässer, sondern auch die ökonomische Bewertung der zur Erreichung dieses Ziels erforderlichen Maßnahmen.

Zu den notwendigen Berechnungen könnten landwirtschaftliche Sachverständige ihren Beitrag leisten. Ist mit den Ergebnissen gegenüber der EU belegbar, dass die Kosten der Maßnahmen unverhältnismäßig hoch sind, ließe sich das Schutzziel auf ein "gutes ökologisches Potenzial" herabstufen. Außerdem wäre eine Verlängerung des Zeitraums bis zur Zielerreichung um maximal zwölf Jahre möglich. Insgesamt werden nach Mährleins Einschätzung im Natur- und Gewässerschutz zunehmend komplexere Fälle auf Sachverständige zukommen, die nur durch Kooperationen verschiedener Fachleute zu bewältigen seien. (aid)
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