(c) proplanta Am Vormittag kommt sie mit Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono zusammen.
Merkel will mit Yudhoyono über den Klimawandel und die Abholzung von Wäldern in Indonesien sprechen. Deutschland versucht durch konditionierte Hilfe dazu beizutragen, dass Indonesiens riesige Regenwälder als Lunge der Welt erhalten bleiben.
Indonesien holzt jährlich etwa zwei Millionen Hektar Wald ab. Ziel ist, der Bevölkerung alternative Einkommensquellen zu verschaffen. Etwa die Hälfte der Einwohner muss mit weniger als zwei Dollar pro Tag auskommen. Yudhoyono dürfte wie beim G20-Gipfel in Mexiko im Mai seine Sorge über die Eurokrise zum Ausdruck bringen.
Vor ihrem Treffen mit dem Staatspräsidenten steht für Merkel der Besuch der evangelische Immanuel-Kirche sowie der Istiqlal-Moschee auf dem Programm. Sie ist die größte Moschee in Südostasien, 120.000 Gläubigen bietet die «Unabhängigkeits»-Moschee Platz.
Indonesien hat 240 Millionen Einwohner und ist das größte muslimische Land der Welt. 88 Prozent der Bürger sind Muslime, sechs Prozent sind evangelische und drei Prozent katholische Christen. Indonesien ist aber kein islamischer Staat, die Verfassung garantiert weitgehend Religionsfreiheit.
Am Nachmittag will Merkel den Präsidenten des indonesischen Verfassungsgerichts, Mohammad Mahfud Mahmodin, treffen. Das Gericht, dessen Aufbau seit 2001 vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mitgeprägt wurde, gilt als eine der anerkanntesten Institutionen des Landes und spielt eine große Rolle als Verfechterin der Demokratie.
Mit ihrem bis Mittwoch dauernden Aufenthalt will Merkel die Beziehungen zu dem aufstrebenden Schwellenland sowie zum ganzen Verband der südostasiatischen Nationen ASEAN mit Sitz in Indonesiens Hauptstadt Jakarta stärken. Indonesiens Wirtschaftswachstum betrug im vergangenen Jahr 6,5 Prozent.
Für ausländische Unternehmer gibt es nach deutschen Regierungsangaben keine großen Investitionshemmnisse, aber starke Einschränkungen durch Korruption und die landesweit mangelhafte Infrastruktur. Vor allem in diesem Bereich bieten sich deutschen Firmen Geschäftsmöglichkeiten. Die deutsche Kranunion GmbH wollte am Nachmittag eine Kooperation in Jakarta vereinbaren.
Vor der Reise wurde mehrfach in deutschen Regierungskreisen zurückgewiesen, dass ein Export von Leopard-2-Kampf-Panzern nach Indonesien angebahnt werden könnte. Jakarta hatte das Bundesverteidigungsministerium nach dessen Angaben zu Jahresbeginn mündlich über ein Interesse an der Technologie informiert. Während Merkels Reise werde der Kampfpanzer keine Rolle spielen - und auch sonst kein militärisches Gerät, hieß es auf deutscher Seite. (dpa)
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