Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
11.07.2012 | 05:47 | Regenwaldzerstörung 

Merkel warnt vor Abholzung der indonesischen Regenwälder

Jakarta - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist zu ihrem ersten Indonesien-Besuch seit ihrem Amtsantritt vor sieben Jahren in der Hauptstadt Jakarta eingetroffen.

Regenwald
(c) proplanta
Am Vormittag kommt sie mit Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono zusammen.

Merkel will mit Yudhoyono über den Klimawandel und die Abholzung von Wäldern in Indonesien sprechen. Deutschland versucht durch konditionierte Hilfe dazu beizutragen, dass Indonesiens riesige Regenwälder als Lunge der Welt erhalten bleiben.

Indonesien holzt jährlich etwa zwei Millionen Hektar Wald ab. Ziel ist, der Bevölkerung alternative Einkommensquellen zu verschaffen. Etwa die Hälfte der Einwohner muss mit weniger als zwei Dollar pro Tag auskommen. Yudhoyono dürfte wie beim G20-Gipfel in Mexiko im Mai seine Sorge über die Eurokrise zum Ausdruck bringen.

Vor ihrem Treffen mit dem Staatspräsidenten steht für Merkel der Besuch der evangelische Immanuel-Kirche sowie der Istiqlal-Moschee auf dem Programm. Sie ist die größte Moschee in Südostasien, 120.000 Gläubigen bietet die «Unabhängigkeits»-Moschee Platz.

Indonesien hat 240 Millionen Einwohner und ist das größte muslimische Land der Welt. 88 Prozent der Bürger sind Muslime, sechs Prozent sind evangelische und drei Prozent katholische Christen. Indonesien ist aber kein islamischer Staat, die Verfassung garantiert weitgehend Religionsfreiheit.

Am Nachmittag will Merkel den Präsidenten des indonesischen Verfassungsgerichts, Mohammad Mahfud Mahmodin, treffen. Das Gericht, dessen Aufbau seit 2001 vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mitgeprägt wurde, gilt als eine der anerkanntesten Institutionen des Landes und spielt eine große Rolle als Verfechterin der Demokratie.

Mit ihrem bis Mittwoch dauernden Aufenthalt will Merkel die Beziehungen zu dem aufstrebenden Schwellenland sowie zum ganzen Verband der südostasiatischen Nationen ASEAN mit Sitz in Indonesiens Hauptstadt Jakarta stärken. Indonesiens Wirtschaftswachstum betrug im vergangenen Jahr 6,5 Prozent.

Für ausländische Unternehmer gibt es nach deutschen Regierungsangaben keine großen Investitionshemmnisse, aber starke Einschränkungen durch Korruption und die landesweit mangelhafte Infrastruktur. Vor allem in diesem Bereich bieten sich deutschen Firmen Geschäftsmöglichkeiten. Die deutsche Kranunion GmbH wollte am Nachmittag eine Kooperation in Jakarta vereinbaren.

Vor der Reise wurde mehrfach in deutschen Regierungskreisen zurückgewiesen, dass ein Export von Leopard-2-Kampf-Panzern nach Indonesien angebahnt werden könnte. Jakarta hatte das Bundesverteidigungsministerium nach dessen Angaben zu Jahresbeginn mündlich über ein Interesse an der Technologie informiert. Während Merkels Reise werde der Kampfpanzer keine Rolle spielen - und auch sonst kein militärisches Gerät, hieß es auf deutscher Seite. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Tropischer Urwald von Fläche größer als NRW zerstört

 Frankreich und Brasilien mit Milliardeninvestition für Amazonas

 Kritik an Gesetz zum Regenwaldschutz: EU-Staaten fordern mehr Zeit

 Illegale Goldschürfer zerstören große Regenwaldflächen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken