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07.01.2009 | 05:26 | Kältewelle 2009 

Meteorologe: Kältewelle hat nichts mit dem Klimawandel zu tun

Frankfurt/Main - Die gegenwärtige Kältewelle in Deutschland steht nach Angaben von Experten in keinem Widerspruch zur weltweiten Erderwärmung.

Kältewelle Klimawandel
(c) proplanta
«Auch unter Klimawandel-Bedingungen ist es nicht ausgeschlossen, dass es bei uns im Winter noch mal kalt wird», sagte Meteorologe Ansgar Engel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Offenbach. Die Frostwelle habe rein gar nichts mit dem Klimawandel zu tun. Nach Angaben von Engel kann es auch bei langfristig steigenden globalen Temperaturen in Deutschland immer wieder zu einem Kälteeinbruch kommen. «Das Wetter ist etwas ganz anderes als das Klima», erläuterte er. Während Klimaforscher über Jahrzehnte durchschnittliche Temperaturveränderungen beobachteten, bezeichne Wetter das aktuelle Geschehen vor der Haustür, das eine große Schwankungsbreite habe. «Den Klimawandel sieht man erst, wenn man über Jahrzehnte zurückblickt», sagte der Meteorologe.

Doch auch bei einer nachweisbaren Erderwärmung könne es immer wieder punktuell zu Kälteeinbrüchen kommen - eben nur seltener. «Wenn man den Klimawandel irgendwann wirklich merkt und gar kein Schnee mehr fällt, ist es schon lange zu spät», sagte Engel. Auch wenn viele Menschen momentan wegen der ungewohnten Eiseskälte klagen, ist sie für die Meteorologen völlig normal. «Dass es im Januar mal knackig kalt wird, ist nichts besonderes», sagte er. Der Januar sei sowieso im Schnitt der kälteste Monat des Jahres, 2008 sei er jedoch ungewöhnlich mild gewesen. Damals lag die Durchschnittstemperatur um 4,1 Grad über dem langjährigen Mittel, und der Monat ging als sechst-wärmster Januar seit Beginn des 20. Jahrhunderts in die Klimageschichte ein. (dpa)
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