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01.12.2016 | 06:54 | Wetterrückblick Herbst 2016 

Milder, trockener Herbst in der Schweiz

Zürich - Der Herbst 2016 lag über die ganze Schweiz gemittelt 0.5 Grad über der Norm 1981–2010. In den Niederungen der Alpensüdseite stieg die Herbsttemperatur rund 1 Grad über die Norm.

Herbstwetter in der Schweiz 2016
(c) proplanta
Hier gehört der Herbst 2016 zu den 10 mildesten seit Messbeginn 1864. In Gipfellagen wurde hingegen eine normale oder nur leicht überdurchschnittliche Herbsttemperatur registriert.

Die herbstlichen Niederschlagmengen erreichten in den meisten Gebieten der Schweiz 70 bis 90 Prozent der Norm 1981–2010, während die Sonnenscheindauer verbreitet bei normalen oder leicht überdurchschnittlichen Werten lag.

Vom Spätsommer zum Frühwinter



Vom 1. bis zum 14. September erreichte das Temperaturmittel in den Niederungen der Alpensüdseite die Rekordhöhe von 23 Grad. Das liegt weit über den bisherigen Höchstwerten. Die Niederungen der Alpennordseite verzeichneten mit 19.8 Grad den zweithöchsten Wert seit Messbeginn im Jahr 1864. Auf der Alpensüdseite, im Wallis und in der Westschweiz wurde der September regional zum wärmsten seit Messbeginn. Der Monat lag hier 2.7 bis 3.2 Grad über der die Norm. In der übrigen Schweiz waren es 1.5 bis 2.7 Grad, im landesweiten Mittel 2.3 Grad.

Mit dem deutlich zu kalten Oktober endete die ungewöhnliche Spätsommer-Wärme. Schneefälle bis in mittlere Lagen und mehrere Bodenfröste gaben dem Monat einen frühwinterlichen Charakter. Die Oktobertemperatur bewegte sich verbreitet 1.0 bis 1.6 Grad, in Gipfellagen der Ostalpen bis 1.9 Grad unter der Norm 1981–2010. Im Wallis und auf der Alpensüdseite lag der Oktober hingegen nur 0.1 bis 1.1 Grad unter der Norm. Im landesweiten Mittel war der Oktober 1.2 Grad zu kalt im Vergleich zur Norm 1981–2010.

Der November brachte in der ersten Monatshälfte winterliche Kälte und milde spätsommerliche Verhältnisse im letzten Monatsdrittel. Auf die Monatsmitte fiel reichlich Schnee in den Bergen. Wenig später stieg die Temperatur am nördlichen Alpenrand während mehrtägigem Föhn auf über 20 Grad. Insgesamt war der November 0.6 Grad milder als die Norm 1981–2010.

Anhaltend wenig Niederschlag



Ausgesprochen niederschlagsarm zeigte sich der September. Auf der Alpensüdseite und im Engadin fielen verbreitet nur 20 bis 50 Prozent der Norm. Im Tessin waren es lokal auch 60 bis 70 Prozent. Sonst gab es in den meisten Gebieten der Schweiz 40 bis 80 Prozent der normalen Septembermengen.

Im Oktober wurde verbreitet nur 50 bis 75 Prozent der Norm 1981–2010 registriert. Nur in der Westschweiz, am zentralen Alpennordrand und im Südtessin fielen 80 bis 110 Prozent der normalen Oktobermengen. Im November gab es auf der Alpensüdseite, im Wallis sowie nördlich der Alpen verbreitet 100 bis 150 Prozent der normalen Monatsmenge. In den Alpen waren es meist 60 bis knapp 100 Prozent.

Viel Sonne zum Herbstbeginn



Der September brachte regional viel Sonne. Im zentralen und östlichen Mittelland wurden 135 und 150 Prozent der normalen Sonnenscheindauer registriert. Hier war es der zweit- bis fünftsonnigste September in den seit 1959 homogen verfügbaren Datenreihen. In den meisten übrigen Gebieten erreichten die Septemberwerte 110 bis 130 Prozent, im Wallis 100 bis 110 Prozent der Norm 1981–2010.

Im Oktober hingegen lag die Sonnenscheindauer in den meisten Gebieten nur zwischen 70 und 90 Prozent der Norm 1981–2010. Die Westschweiz, das Wallis und die Alpensüdseite erhielten 90 bis 110 Prozent, die Region Neuenburg sogar knapp 130 Prozent der Norm 1981–2010. Der November lieferte schliesslich verbreitet nur 60 bis 70 Prozent der normalen Sonnenscheindauer.

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