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07.03.2011 | 19:30 | Winterschäden enorm 

Millionenschäden durch Schnee und Eis

Mannheim/Stuttgart - Der harte Winter hat tiefe Löcher in die Straßen und die städtischen Haushalte in Baden-Württemberg gerissen.

Frostschäden
(c) proplanta
Die Straßenschäden gehen in die Millionen, ergab eine dpa-Umfrage. Zugesetzt hat die Witterung auch historischen Sandsteingebäuden, vor allem in Heilbronn und Weinsberg.

Am historischen Rathaus und der Kilianskirche in Heilbronn gibt nach Angaben des Stadtsprechers Christian Britzke etliche Schäden im Sockelbereich. Der Stein sei aber auch durch andere langjährige Umwelteinflüsse angegriffen. In Weinsberg (Landkreis Heilbronn) stürzte die vorgeschädigte Stadtmauer auf einer Länge von zehn Metern ein.

Rund 2.000 Schlaglöcher hat die Stadt Heilbronn erfasst, mehr als im Durchschnitt der Vorjahre. Das macht sich auch bei den Kosten bemerkbar. «Im Haushalt sind 90.000 Euro eingeplant, die tatsächlichen Kosten werden bei 300.000 bis 400.000 Euro liegen», sagte Britzke. Durchschnittlich wurden in den Vorjahren 900 Tonnen Salz gestreut, in diesem Winter waren es allein bis Ende Januar 1.000 Tonnen.

«Die Frostschäden sind dieses Jahr so hoch wie nie zuvor», sagte auch eine Sprecherin der Stadt Tübingen. Weit mehr als 500.000 Euro hat die Stadtverwaltung bislang veranschlagt, um die vielen Löcher in den Straßen zu stopfen. Mit 1.400 Tonnen Salz ist der Räumdienst gegen glatte Straßen vorgegangen - das waren 300 Tonnen mehr 2009/2010. «Insgesamt wird der Winterdienst mit Salz und Personalkosten rund eine Million Euro kosten», sagte die Stadtsprecherin - deutlich mehr als in einem normalen Winter.

Rottweil hat mit 850 Tonnen zwar etwas weniger Streusalz verbraucht als vor einem Jahr. Die Straßenschäden seien aber enorm, hieß es aus der Stadtverwaltung. Die Summe von 150.000 Euro, die die Stadt vergangenes Jahr ausgeben musste, um die Löcher in den Straßen zu flicken, dürfte nicht ausreichen. Keine großen Probleme gibt es in der ältesten Stadt Baden-Württembergs hingegen bei den historischen Gebäuden: «Diese sind gut über den Winter gekommen», sagte der Sprecher.

Für Baden-Baden berichtete Sprecher Roland Seiter sind die Frostschäden bislang deutlich größer als im Winter zuvor. «Wir haben spürbar mehr Schlaglöcher», sagte Pressesprecher Roland Seiter. Zur Beseitigung der Schäden wird mit einem Betrag von mindestens 500.000 Euro gerechnet. Karlsruhe muss zur Beseitigung der Schäden ebenfalls tief in die Stadtkasse greifen. Waren es 2009/2010 etwa zwei Millionen Euro, so geht die Stadt jetzt von bis zu drei Millionen Euro aus.

Mit dieser Summe rechnet auch Mannheim. Normalerweise werden für die Beseitigung der Winterschäden 500.000 Euro aufgewendet. Auch Heidelberg hat ein zusätzliches «Schlaglochprogramm» aufgelegt, Volumen eine Million Euro. In der Landeshauptstadt gibt es zwar keine Sandsteingebäude, die hätten Schaden nehmen können. Aber Stuttgart fürchtet, dass der Winter den Straßen zugesetzt hat und die Reparaturen teuer werden.

Ludwigsburg schätzt die Mehrkosten auf einen sechsstelligen Betrag. «Die Haushaltsmittel für die Straßenunterhaltung werden deshalb voraussichtlich um 1,5 Millionen Euro aufgestockt werden», sagte Tiefbauamtsleiter Gerhard Kohler. «Selten haben die Technischen Dienste eine solch langanhaltende Winterperiode mit Eis und Schnee erlebt», ergänzte sein Kollege Hans-Jürgen Schroff von den Technischen Diensten. (dpa)
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