Tausende von Jahren existierten Moore und banden riesige Mengen CO2. Doch Bauern machten daraus Ackerland. Nun soll versucht werden, mit Wiedervernässung dies an einigen Stellen wieder rückgängig zu machen. (c) proplanta
Dabei könne Mecklenburg-Vorpommern eine wichtige Rolle spielen, sagte Nicole Wrage-Mönnig von der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Rostock vor der Fachkonferenz «Wetscapes» am Dienstag in der Hansestadt.
«13 Prozent der Landesfläche Mecklenburg-Vorpommerns sind Moore, aber 90 Prozent davon sind für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert worden.» Die Wiedervernässung senke die Freisetzung schädlicher Treibhausgase.
Doch der Weg dahin sei komplex, denn es gingen landwirtschaftliche Nutzflächen verloren, sagte Wrage-Mönnig. Daher müssten Wege gesucht werden, wie die Wiedervernässung land- und forstwirtschaftlicher Moorflächen mit fortgesetzter wirtschaftlicher Nutzung kombiniert werden kann.
Ein vergleichsweise einfaches Beispiel wäre der Anbau von Schilf, das für reetgedeckte Häuser gebraucht werde. «Dafür gibt es in Deutschland eine sehr große Nachfrage, die aus heimischem Anbau nicht gedeckt werden kann und aus dem Ausland importiert werden muss.»
Es müsse beim Wiedervernässen bedacht werden, dass dann der Ausstoß des ebenfalls klimaaktiven Methans auch ansteigen könne. «In einer Übergangsphase können tatsächlich die gesamten Treibhausgas-Emissionen steigen», erklärte Wrage-Mönnig. Auf lange Sicht werde der Gesamtausstoß von Treibhausgasen zurückgehen.
Ein Großteil der Moore sei nach dem Zweiten Weltkrieg entwässert worden. «Da war die Entwässerung das Mittel zum Zweck und auch für die Nahrungsmittelproduktion für diese Zeit völlig richtig», sagte Wrage-Mönnig. Allerdings würden die Konsequenzen davon jetzt verstanden. «Wir müssen uns unserer Verantwortung bewusst werden.»
Immerhin speicherten Moore doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammen. Und dieser sei im Moor besser aufgehoben als in der Luft.