Dieses Forschungsergebnis widerlegt eindeutig Behauptungen, die Landwirtschaft sei ein Wasserverschwender. Vor allem im Zusammenhang mit der Biotreibstoff-Produktion hat die Erdöllobby immer wieder zu diesem grundfalschen Argument gegriffen. Ein für alle Mal: Auch für Biotreibstoffe gelten in der EU strenge wasser- und naturschutzrechtliche Bestimmungen, die eine nachhaltige und wasserschonende Produktion sicherstellen", stellte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, anlässlich von Aktivitäten des Europäischen Parlaments (EP) zur EU-Wasserpolitik klar.
Heimische Landwirtschaft hat geringen Wasserverbrauch
"Die heimische Landwirtschaft geht äußerst sorgsam mit der Ressource Wasser um. Das belegen die österreichischen Wasserverbrauchszahlen, die sich deutlich vom EU-Schnitt unterscheiden. Der jährliche Bedarf in Österreich beträgt 2,6 Mrd. m3 Wasser. Dies entspricht etwa 3 % der pro Jahr erneuerbaren Wassermenge.
Fast zwei Drittel des Verbrauchs entfallen auf die Industrie, 34 % werden für die Trinkwasserversorgung und nur 4 % werden in der Landwirtschaft benötigt", so Wlodkowski weiter. "Im Vergleich vor allem zu den südlichen EU-Mitgliedstaaten, bei denen der Wasserverbrauch der Landwirtschaft bis zu 60 % des Gesamtverbrauchs ausmachen kann, hat der Wasserverbrauch der Landwirtschaft - und hier speziell die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen - in Österreich nur eine sehr geringere Bedeutung", ergänzte Wlodkowski.
Durch Klimawandel mehr Wasser nötig
"Der Klimawandel wird den Wasserbrauch jedoch steigern. Studien belegen, dass sich Niederschlagsverteilung und -häufigkeit auch bei uns ändern werden. Um auch in Zukunft eine nachhaltige Produktion von Lebensmitteln in Österreich sicherzustellen, werden mehr Flächen bewässert werden müssen. Doch dies ist im Sinne der
Lebensmittelsicherheit notwendig", erklärte Wlodkowski und verwies auf die Tatsache, dass "die Produktion in der Region auch Garantie für die Lebensmittelsicherheit ist."
Als Beleg dafür führte Wlodkowski die jedes Jahr wiederkehrenden Probleme bei Obst- und Gemüseimporten aus Drittstaaten mit hohen Pestizidbelastungen an. "Wer die europäische Landwirtschaft beim Wasserverbrauch mit Sonderbelastungen belegen will, der trägt aktiv zur Produktionsverlagerung, zu einem Wertschöpfungsverlust in der EU, zu zusätzlichen Transportkilometern und somit zu höheren CO2-Emissionen bei. Bei der Diskussion über die weitere EU-Wasserpolitik wird man insbesondere auf Produktionsverlagerungen aufgrund geänderter Rahmenbedingungen achten müssen", appellierte Wlodkowski an die Abgeordneten des EU-Parlaments, diese Fakten bei der Diskussion über die zukünftige EU-Wasserpolitik im EP zu berücksichtigen. (ots)