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01.02.2010 | 21:09 | Winterwetter  

Ostsee friert zu: Eisbrecher im Dauereinsatz

Stockholm/Moskau - Eine Ostsee-Fähre mit 850 Reisenden friert für Stunden fest, alle Eisbrecher sind im Dauereinsatz und die Wetteraussichten weiter frostig:

Ostsee friert zu: Eisbrecher im Dauereinsatz
Die Ostsee deckt sich derzeit so schnell mit Eis zu, dass auch den an Kälte gewöhnten Russen ganz anders wird. In St. Petersburg wies der Eismeer-Experte Jewgeni Mironow Befürchtungen als «absurd» zurück, die Ostsee könne bis zum Meeresgrund zufrieren. «Wenn Sie sich mal die Geschichte ansehen, so gab es schon oft in den 1970er und 80er Jahren solche Fröste, das letzte Mal 2003», sagte Mironow nach Angaben der Agentur Ria Nowosti.

Im Baltikum und bei den Skandinaviern müssen in dieser Woche alle verfügbaren Eisbrecher permanent fahren, um die Fahrrinnen für Fähren und Handelsschiffe im nördlichen Teil der Ostsee frei zu brechen. Schwedens Seefahrtsamt hat sogar zwei zusätzliche Schiffe gechartert, weil die Küste des in der Regel eisfreien Kattegat an der Westküste ebenfalls immer weiter zufriert.

Am Wochenende saß kurz nach dem Ablegen in Helsinki die Fähre «Nordlandia» mit 850 Menschen im Eis fest. Trotz der angespannten Lage mit Aussicht auf Frost in den nächsten Wochen bezeichneten aber auch skandinavische Experten die Eisentwicklung als im Grunde normal. «Wir haben uns nur durch viele warme Winter der letzten Jahre daran gewöhnt, dass man Eisbrecher immer weniger benötigt», sagte Patrick Eriksson vom Meteorologischen Institut in Helsinki. Auch Atso Uusiaho, Chef der Flotte von sieben finnischen Eisbrechern, bleibt gelassen: «Bis Mitte April werden wir Vollbeschäftigung, aber keine besonderen Probleme haben.»

Bisher wird der Eiswinter auf der Ostsee auch als «normal» und nicht als «streng» klassifiziert. Das kann allerdings noch kommen. Die maximale Eisbildung im nördlichen Teil des stark von Schiffen befahrenen Gewässers wird jährlich zwischen dem 20. Februar und dem 15. März erwartet. Des einen Leid, des andern Freud: Zwischen den estnischen Inseln Saaremaa und Hiiumaa konnte jetzt nach anhaltendem Frost erstmals wieder eine 15 Kilometer lange Autostraße über die Ostsee geöffnet werden. In Helsinki freuen sich viele Finninnen und Finnen, dass sie die umliegenden Inseln locker auf Skiern erreichen können. Die Stadtverwaltung hat für Winterangler zahlreiche Löcher in das endlich mal wieder dicke Eis bohren lassen. Nur die Schlittschuhläufer sind enttäuscht: Für ihr Hobby ist zu viel Schnee auf die zugefrorene Ostsee gefallen. (dpa)
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