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30.01.2021 | 06:17 | Hochwasser 

Regen und Tauwetter verursachen vielerorts Überschwemmungen

Frankfurt / Wiesbaden / Büdingen / Köln / Mainz - Viel Regen und Tauwetter haben die Hochwasserlage in Teilen Hessens verschärft und mancherorts zu Überschwemmungen geführt, wo Helfer im Dauereinsatz waren.

Tauwetter
Überflutete Straßen und Gärten, vollgelaufene Keller: Vor allem in Mittel- und Osthessen gibt es Probleme mit Hochwasser. In Büdingen ist die Innenstadt betroffen - und ein Altenheim. (c) proplanta
Besonders betroffen war am Freitag Büdingen im Wetteraukreis: Dort stand die Altstadt unter Wasser. Rettungskräfte holten Anwohner mit Schlauchbooten aus ihren Häusern. Auch ein Altenheim mit rund 100 Bewohnern musste geräumt werden. Aus Osthessen wurden überflutete und gesperrte Straßen gemeldet.

Vor allem im Vogelsberg, konkret an Nebengewässern der Kinzig, der Nidder und am Oberlauf der Fulda, sowie im Taunus wurden Meldestufen bei den Pegeln überschritten, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie in Wiesbaden am Freitag mitteilte.

An vier Pegeln sei mittlerweile die höchste Meldestufe drei überschritten. Die Stufe bedeutet laut dem Hochwasserportal Hessen «außergewöhnliches Hochwasser» und kann die Überflutung bebauter Gebiete «in größerem Umfang» sowie die Sperrung von überörtlichen Verkehrsverbindungen mit sich bringen.

Im Gebiet der Nidder, einem Nebenfluss der Nidda, wurde dem Landesamt zufolge am kleineren Bleichenbach sogar der historisch höchste Wasserstand überschritten. «Weiter länger anhaltende und in Staulagen auch kräftiger ausfallende Niederschläge führen im weiteren Verlauf zur Verschärfung der Hochwasserlage», schrieb das Amt. Modellrechnungen zufolge sei mit weiter steigenden Wasserständen vor allem an der oberen Fulda, der Nidder und der Kinzig zu rechnen.

In der Büdinger Altstadt, wo der Seemenbach über die Ufer getreten war, stand das Wasser einem Sprecher des Wetteraukreises zufolge teilweise hüfthoch. Man müsse schauen, wie sich die Lage entwickele, sagte er mit Blick auf die Wetterlage. Eine Anwohnerin berichtete, sie lebe sei 15 Jahren in der Stadt und habe so etwas noch nie gesehen.

Nach Angaben der Leitstelle des Wetteraukreises waren mehrere Hundert Helfer im Einsatz. Die besonders pflegebedürftigen Bewohner des evakuierten Heims wurden demnach auf einer eiligst zur Verfügung gestellten Station eines Büdinger Krankenhauses untergebracht. Die anderen Senioren sollten auf andere Pflegeeinrichtungen verteilt werden. Für die vom Hochwasser betroffenen Bürger sei in einem Dorfgemeinschaftshaus eine Anlaufstelle eingerichtet worden.

Für den Rhein erwartete das Regierungspräsidium Darmstadt am Freitag stark steigende Wasserstände und warnte vor Einschränkungen für die Schifffahrt. Am Sonntag werde am Pegel Mainz voraussichtlich die Meldehöhe von 550 Zentimetern überschritten, für den Pegel Oestrich im Rheingau wird ein Pegelstand von bis zu 410 Zentimetern erwartet.

Am kommenden Dienstag wird am Pegel Mainz mit einem Höchststand von bis zu 670 Zentimetern gerechnet. Für die Pegel Maxau und Speyer geht das Regierungspräsidium davon aus, dass die Hochwassermarke 2 am Samstagabend überschritten wird. Dann müsste der Rheinabschnitt für die Schifffahrt gesperrt werden.

Die Wasserstände der Flüsse und Bäche im Einzugsgebiet der Lahn steigen teilweise stark an, wie das Regierungspräsidium Gießen mitteilte (Stand 18.00 Uhr). Das am Regierungspräsidium angesiedelte Hochwasserlagezentrum Lahn (HWLZ-Lahn) informierte darüber, dass an zwei Dritteln der Pegel im mittelhessischen Regierungsbezirk zwischen Limburg, Biedenkopf und Schotten bis hinein in den Taunus teilweise die höchste Meldestufe III erreicht worden sei.

Das Lagezentrum hatte zuvor prognostiziert, dass an der Lahn selbst an diesem Samstag die erste Meldestufe überschritten werde. In den nächsten Tagen soll es der Vorhersage des Deutschen Wetterdiensts (DWD) zufolge erneut regnen oder schneien.
dpa/lhe
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