Die Bundesregierung habe in ihrer Antwort auf eine Grünen-Anfrage eingeräumt, dass Ende vergangenen Jahres 82 Prozent von 9.900 Oberflächengewässern wie Seen und Flüssen die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht erfüllten, schreibt die «Neue Osnabrücker Zeitung» (Dienstag). Von 1.000 Grundwasserkörpern seien es laut Bundesumweltministerium 36 Prozent gewesen.
Die Bundesregierung räumt dem Bericht zufolge in der Antwort auch ein, dass die geplante Novellierung der
Düngeverordnung allein nicht ausreichen werde, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Weitere Maßnahmen wie die Ausweisung von Wasserschutzgebieten könnten notwendig werden.
Der umweltpolitische Sprecher der Grünen im
Bundestag, Peter Meiwald, forderte eine nationale Stickstoffstrategie. Er bemängelte, dass «die offensichtliche Hauptursache, agroindustrielle Überdüngung» erst jetzt durch die Novellierung der Düngeverordnung angegangen werde.
Zudem forderte Meiwald als Gegenmaßnahme, «den Viehbesatz wieder an die Fläche zu koppeln». In einigen Regionen Deutschlands werden deutlich mehr Tiere gehalten, als Fläche zur Ausbringung ihrer Exkremente vorhanden ist.