Eine Drohne suchte am frühen Freitagmorgen über einer Grünfläche in Dippmansdorf (Landkreis Potsdam-Mittelmark) nach versteckten Rehkitzen, um sie in Sicherheit zu bringen. Das mit einer Wärmebildkamera ausgestattete Fluggerät schwebte über den Acker, navigiert wurde es von einem Drohnenpiloten. Bevor Maschinen auf die Flächen gehen, sollen hilflose Jungtiere gerettet werden.
«Kitze wurden diesmal nicht gesichtet», sagte Tino Erstling, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Potsdam-Mittelmark, im Anschluss auf Anfrage. Wichtig sei aber, das Zusammenspiel von Landwirten und Jägern beim Schutz der
Wildtiere zu demonstrieren. Die teure Technik konnte dank Spenden der
Bauern und mit Fördermitteln des Bundes angeschafft werden.
Ist ein Rehkitz aufgespürt, wird nach Angaben von Erstling ein Helfer per Funk an die Stelle gelotst. Mit Handschuhen hebt er das etwa ein Kilogramm schwere Tier auf und legt es in eine mit Gras ausgekleidete Kiste. Am Rand der Fläche wird es in die Freiheit entlassen. Mutter und Kitz machen sich dann gegenseitig mit leisem Fiepen aufeinander aufmerksam und finden wieder zueinander.
Eine weitere Methode zum Schutz von Jungwild ist das Absuchen des Gebietes mit einem Jagdhund. Auch Knistertüten oder Flatterbänder am Feldrand vertreiben die Tiere. Akustische Wildwarner an den Fahrzeugen können Wild alarmieren. Zudem sollte nach Angaben von Erstling von innen nach außen gemäht werden, um Fluchtwege für versteckte Tiere offen zu lassen.