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31.08.2013 | 15:26 | Wetterrückblick 2013 

Schweiz: Wetterrückblick August 2013

Zürich - Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz registrierte an seinen Messstationen im August 2013 einen Wärmeüberschuss von verbreitet 0.5 bis 1 Grad im Vergleich zur Normwertperiode 1981-2010.

Wetter Schweiz August 2013
(c) proplanta
Besonders im Mittelland und im Mittel- und Südtessin war der August im Allgemeinen sehr niederschlagsarm. Punktuell sorgten starke Gewitterregen aber für übernormale Regensummen. Die Besonnung übertraf den Normwert 1981-2010 teilweise um mehr als 20 Prozent.

Heisse erste Augustwoche vor allem im Süden



Heisse Luft aus Nordafrika trieb die Tageshöchstwerte anfangs August auf über 30 Grad. Am 2. August wurden in Chur 35.6 Grad gemessen, in Sion 35.0 Grad und in Basel 34.9 Grad. Im Laufe des Nachmittags zeigten Verfärbungen am Himmel, dass die südwestliche Strömung Saharastaub heranführte. Die auffrischenden Höhenwinde waren auch Zeichen dafür, dass ein Luftmassenwechsel bevorstand. Tatsächlich erreichte am 3. August abends eine schwache Störung aus Westen die Alpennordseite.

In den Alpen traten verbreitet Gewitter auf, von Reichenbach über den Brienzersee bis Luzern und Zug gab es auf einem schmalen Streifen auch Hagel. Trocken blieb es vorerst im Mittelland, doch erreichten die Temperaturen nur noch Werte um 30 Grad. Am 4. August vormittags kam es dann vor allem dem Jura entlang zu kräftigen Regengüssen.

Schon am Nachmittag setzte sich wieder die Sonne überall durch. Dennoch blieben die Tageshöchsttemperaturen auf der Alpennordseite an diesem Tag mit 25 bis 28 Grad deutlich hinter denen in der Südschweiz zurück. Dort wurden vom 2. bis 6. August täglich Höchsttemperaturen von 31 bis 33 Grad registriert. Am 5. und 6. August gab es dann auch nördlich der Alpen wieder verbreitet Maxima von 30 und mehr Grad.

Starke Regenfälle beenden die Sommerhitze im Norden



Im Vorfeld einer kräftigen Störung kam es entlang dem Alpennordhang und in den Voralpen schon am Nachmittag und Abend des 6. August zu rasch vorbeiziehenden Gewitterstürmen mit kurzen, heftigen Platzregen. In Wädenswil wurden Böenspitzen bis 117 km/h gemessen. In der zweiten Nachthälfte traten vor allem im Jura und gegen Tagesbeginn im Sopraceneri und Graubünden gewitterige Niederschläge auf. Während eine Föhnströmung im Osten immer wieder für Aufhellungen und im Raum Chur sogar nochmals für Temperaturen bis 31.9 Grad sorgte, setzten in der zweiten Tageshälfte im Westen, Wallis und Sopraceneri starke Regenfälle ein.

Der 8. August war im ganzen Land trüb mit wiederholten Regenfällen. Intensive Gewitterregen gingen immer wieder im Sopraceneri nieder. Die Tages-Regensummen erreichten hier 80 bis 140 mm. Am 9. August liessen die Niederschläge auch im Osten nach. Im Westen und Süden war es bereits trocken und die Sonne setzte sich allmählich durch. Sofort kehrte im Süden der Sommer mit 26 bis 30 Grad zurück. Im Norden aber hatte die Störung die Hitze gebrochen. Die Tageshöchstwerte lagen nun mit 17 bis 23 Grad durchaus im angenehmen Bereich.

Wieder sonniges Sommerwetter, besonders im Süden



Vom 10. bis 18. August sorgten Ausläufer des Azorenhochs wieder für weitgehend sonniges Wetter im ganzen Land. In den höheren Luftschichten wehten bis am 15. August aber doch westliche Winde. Die herangeführten Luftmassen aus dem Atlantikgebiet sorgten auf der Alpennordseite für gemässigtere Temperaturen. Die Höchstwerte erreichten nun meist noch 23 bis 26, im Westen und im Wallis bis 28 Grad.

Im Süden hielt der mediterrane Hochsommer mit 27 bis 31 Grad an. Ein Störungsausläufer brachte dann am 13. August am zentralen und östlichen Alpennordhang viel Bewölkung und lokal auch etwas Regen. Die Tageshöchstwerte gingen im Osten nochmals etwas zurück. Auch im Süden war es am 14. August teilweise bewölkt und mit 23 bis 27 Grad nicht mehr so hochsommerlich. Doch nach dem 15. August gelangten wieder Luftmassen aus südlicheren Gefilden Europas zum Alpenraum und trieben die Temperaturen bis am 18. August wieder auf 26 bis 29 Grad. Im Süden wurde es am 18. August sogar wieder über 30 Grad heiss.

Zunehmende Herbstvorboten



Am 19. August durchquerte eine Störung den Alpenraum und verursachte vor allem am zentralen und östlichen Alpennordhang sowie in Graubünden kräftige Regenfälle. An den folgenden drei Tagen dominierte dann wieder der Sonnenschein. Doch die Kraft der Sonne war nicht mehr die gleiche wie im Frühsommer. Und so brauchte es im Norden seine Zeit, bis der Hochsommer sich nochmals zurückmelden konnte.

Erst am dritten, sonnigen Tag knackten die Tageshöchstwerte an einigen Orten wieder die 25-Grad-Marke. Wärmer wurde es im Zentralwallis und vor allem im Süden der Schweiz, wo der Nordföhn schon am 20. August Tageshöchstwerte von 29 Grad ermöglichte. Der nahende Herbst kündigte sich im Norden aber auch in anderer Form an: Am 21. August lagen nämlich vielerorts über dem Mittelland der Deutschschweiz Hochnebelfelder mit Obergrenze um 1100 bis 1300 Meter.

Der 23. August war dann im ganzen Land hochsommerlich mit Temperaturen von 26 bis 29 Grad. Allerdings bildeten sich im Süden schon früh Quellwolken, etwas später dann auch in Graubünden. Bereits am frühen Nachmittag kam es hier zu Schauern und Gewittern, gegen Abend dann auch lokal auf der Alpennordseite. Tags darauf erreichte kühlere und feuchte Meeresluft aus Nordwesten den Alpenraum.

Die Sonne machte sich nun rar, zeitweilige Niederschläge drückten die Temperaturen im Norden auf 19 bis 22 Grad. Grössere Regenmengen von 25 bis vereinzelt über 40 mm in 2 Tagen gab es im französisch sprachigen Jura, im Mittelland und Voralpengebiet westlich der Aare, im Grenzgebiet zu den Savoyer Alpen, vom Entlebuch über die Schwyzer Alpen bis zum Säntis, in weiten Teilen Graubündens und im Mendrisiotto. Eher wenig Regen erhielten das Oberwallis, das Haslital, das Urnerland und die Nordostschweiz sowie die Maggiatäler und die Region am Lago Maggiore.

Auch vom 26. bis 28. August blieb das Wetter eher frühherbstlich und wechselhaft. Am 27. August kam es örtlich zu sehr starken Gewitterregen. So fiel in Fribourg eine Tages-Regensumme von 43.7 mm, wovon 35.3 mm in 30 Minuten. Im 16 km weiter westlich gelegenen Payerne hingegen wurden nur 1.2 mm Regen registriert. Während in den östlichen Landesteilen auch am 28. August weitere kräftige Regenschauer niedergingen, kehrte die Sonne wenigstens im Tessin wieder zurück. Der 29. August zeigte sich im Norden zunächst frühherbstlich mit vielen Hochnebelfeldern. Danach erlebte die ganze Schweiz ein sonniges und – nach etlichen kühlen Tagen – spätsommerlich warmes Monatsende.

Monatsbilanz



Im August 2013 registrierte das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz an seinen Messstationen einen Wärmeüberschuss von verbreitet 0.5 bis 1 Grad im Vergleich zur Norm 1981-2010. In Sion, in Nordbünden, im Unterengadin und im Sottoceneri erreichten die positiven Temperaturabweichungen sogar mehr als 1 Grad.

Besonders im Jura und Mittelland sowie im Mittel- und Südtessin war der August im Allgemeinen sehr niederschlagsarm. Örtlich wurde in diesen Gebieten weniger als die Hälfte der normalen Augustregenmengen gemessen. Punktuell sorgten starke Gewitterregen aber auch für übernormale Regensummen. Besonders war dies der Fall von den südlichen Vispertälern über das Simplongebiet und das Binntal zum oberen Maggiagebiet und Gotthardgebiet. Die Station Andermatt registrierte 177 Prozent der normalen August-Regensumme. Auch am Juranordfuss fielen teilweise übernormale Regensummen.

Während Basel 113 Prozent der Norm 1981-2010 erhielt, mussten Rünenberg im Baselbieter Jura mit 37 Prozent und Schaffhausen mit einem Drittel der üblichen Augustmengen vorliebnehmen. Die Besonnung erreichte vor allem im Jura, Mittelland und Mendrisiotto Werte über 120 Prozent der Norm 1981-2010. In den Gipfelregionen der Alpennordseite war der Sonnenscheinüberschuss vielerorts nur gering. (meteo-schweiz)
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