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18.10.2015 | 15:53 | Vom Aussterben bedroht 

Sommer-Drehwurz ist Orchidee des Jahres 2016

Arnstadt - Sie ist eine stattliche Schönheit mit weißen Blüten und wächst in Deutschland nur im Alpenvorland: Die Sommer-Drehwurz (Spiranthes aestivalis) ist die «Orchidee des Jahres 2016».

Sommer-Drehwurz (Spiranthes aestivalis)
Sie sind schön und stattlich oder winzig und unscheinbar: wildlebende Orchideen. Fast 60 Arten gibt es in Deutschland. Einige sind äußerst selten und vom Aussterben bedroht. Die Orchidee des Jahres soll darauf aufmerksam machen. Foto: PicTrans - Lizenz CC BY-SA 3.0
Die Arbeitskreise Heimische Orchideen der Bundesländer kürten die äußerst seltene und vom Aussterben bedrohte Pflanze am Samstag im thüringischen Arnstadt.

Sie könne bis zu 30 Zentimeter groß werden und komme in Deutschland nur im bayerischen Alpenvorland sowie in Baden-Württemberg vor, teilten die Naturschützer mit. Ihre kleinen Blüten zeigen sich von Mitte Juli bis Mitte August und drehen sich wie eine Spirale um den schlanken Stängel.

Die Naturschützer wollen mit ihrer Wahl unter anderem auf die Gefährdung der Sommer-Drehwurz aufmerksam machen. Trotz strengen Schutzes seien einige der etwa 60 in Deutschland vorkommenden wilden Orchideen-Arten weiter auf dem Rückzug.

Seit 1988 wählen die Orchideen-Freunde alljährlich eine besonders gefährdete Art aus, um die Menschen für ihre Schönheit und Schutz zu sensibilisieren. Besondere Aufmerksamkeit gelte deshalb auch den bedrohten Lebensräumen, sagte Jutta Haas vom Arbeitskreis Heimische Orchideen Hessen. Die Sommer-Drehwurz etwa wachse in kalkreichen Flachmooren, die an Hängen, Ufern und Verlandungszonen vorkommen. Damit sie sich entfalten kann, dürfe das Gras in diesen Mooren nicht hochwachsen.

Nach Einschätzung der Arbeitskreise, denen bundesweit nach eigenen Angaben weit über 1.000 Mitglieder angehören, haben sich die Vorkommen einiger Orchideenarten in jüngster Zeit stabilisiert. Haas führt dies auch auf den ehrenamtlichen Einsatz vieler Naturschützer in den Biotopen sowie auf die enge Zusammenarbeit mit Forstleuten, Landwirten und Schäfern zurück.

Sorgen bereitet ihnen, dass immer wieder Menschen rücksichtlos seltene Orchideen ausgraben, in ihren Garten setzen oder gar übers Internet verkaufen. Damit seien die anspruchsvollen und an bestimmte Standorte gebundene Pflanzen über kurz oder lang zum Sterben verurteilt. (dpa/bb)
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