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07.08.2012 | 15:04 | Waldbrände 

Spanischer Nationalpark Garajonay von Waldbrand betroffen

Santa Cruz - Ein Waldbrand hat auf der Kanaren-Insel La Gomera schwere Schäden im Nationalpark Garajonay angerichtet.

Waldbrand
(c) proplanta

Wie die Inselverwaltung am Montag mitteilte, brannten in dem Park Waldflächen von 350 Hektar nieder. Dies entspricht fast einem Zehntel der gesamten Oberfläche des Schutzgebiets.

Der Nationalpark gehört aufgrund seiner einzigartigen Naturlandschaft zum Weltnaturerbe der Unesco. Seinen Namen verdankt er dem Garajonay, dem mit 1.487 Metern höchsten Berg auf La Gomera.

Insgesamt wurden auf der Insel nach Angaben der Regierung der autonomen spanischen Region der Kanaren 3.100 Hektar Wald vernichtet. Dazu gehörten auch mehrere Schutzgebiete außerhalb des Nationalparks.

Etwa 25 Wohnhäuser brannten nieder oder wurden beschädigt. Rund 600 Bewohner mehrerer Siedlungen hatten ihre Wohnungen vorsorglich räumen und die Nacht bei Freunden und Verwandten verbringen müssen.

Aufgrund eines Witterungsumschwungs entspannte sich die Lage ein wenig. Ein Absinken der Temperaturen und ein Anstieg der Luftfeuchtigkeit erleichterten die Löscharbeiten. Die im Brandgebiet lebenden Inselbewohner durften in ihre Wohnungen zurückkehren.

Auf der Nachbarinsel La Palma konnten die Löschmannschaften ein Feuer weitgehend eindämmen. 1.400 Hektar Wald- und Buschland brannten nieder. Das Rote Kreuz behandelte 36 Menschen wegen Rauchvergiftungen und leichterer Verletzungen.

Die Brände auf La Gomera und La Palma waren am Samstag ausgebrochen. Die Behörden vermuteten, dass die Feuer von Brandstiftern gelegt wurden, denn die Flammen hatten von verschiedenen Brandherden ihren Ausgang genommen.

Der Regierungschef der Kanaren, Paulino Rivero, plädierte dafür, auf den Inseln einen dauerhaften Stützpunkt von Löschflugzeugen einzurichten. Nach dem Ausbruch von Waldbränden gehe zu viel Zeit verloren, die Maschinen vom spanischen Festland auf die Inseln im Atlantik zu bringen.

In ganz Spanien brannten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres insgesamt 1.310 Quadratkilometer Wald nieder, mehr als im gesamten Jahr 2011. Dies entspricht der Hälfte der Fläche des Saarlands. Experten führen die große Zahl von Waldbränden auf den extrem trockenen Winter - mit den geringsten Niederschlägen seit Beginn der Aufzeichnungen - und auf den relativ heißen Sommer zurück.

Unterdessen kämpft Sizilien mit Dutzenden von Bränden. Besonders stark betroffen ist das «Zingaro»-Naturreservat im Nordwesten der Insel bei San Vito Lo Capo, berichtete die Zeitung «La Stampa» am Dienstag. Palmen und Wildpflanzen wurden dort ein Raub der Flammen. Mehr als die Hälfte aller Notrufe, die wegen neuer Brände am Vortag bei dem italienischen Zivilschutz eingingen, kamen von der Insel.

Wald- und Flächenbrände machen auch den Bulgaren seit Tagen zu schaffen. Ein in Mittelbulgarien wütender Hitzebrand behinderte die Fahrt eines Eisenbahnzuges aus der Touristenhochburg Burgas am Schwarzen Meer. Die Passagiere trafen mit zweieinhalb Stunden Verspätung in der Nacht zum Dienstag in der Hauptstadt Sofia ein, berichtete der Privatsender bTV. Die Waldbrände wurden teils auch auf Brandstiftung zurückgeführt. (dpa)

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