Störche vor dem Abflug - Saison mit mehr als 900 Brutpaaren. (c) proplanta
Naturschützer schätzen, dass in diesem Jahr etwa 950 Brutpaare im Bundesland nisteten, nach rund 830 im Jahr 2020. Die Zahlen würden derzeit aber noch ausgewertet, sagte Bernd Petri, Vogelexperte und stellvertretender Landesvorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) Hessen, der Deutschen Presse-Agentur. Klar sei: Hessen gehöre mittlerweile zu den Bundesländern mit den meisten Störchen.
Die Schreitvögel klappern insbesondere in Südhessen und dort in Scharen im Kreis Groß-Gerau. Zu den hessischen Storchenregionen gehören auch die Wetterau, die Kinzigauen, das Amöneburger Becken bei Kirchhain oder Gebiete bei Rotenburg weiter nördlich.
Die wachsende Zahl von Störchen sorgt mitunter aber auch für Probleme. So seien in diesem Jahr in Brutgebieten teils heftige und sogar tödliche Kämpfe um Nester beobachtet worden, berichtete Petri.
«Das ist ein typischer Hinweis darauf, dass der Raum enger wird für die Störche», sagt Petri. Einige der Tiere nisten auch auf Strommasten - was zu technischen Störungen führen kann. Dieses Verhalten müsse man in den kommenden Jahren in den Blick nehmen und Lösungen finden, damit das nicht weiter zunehme.
Derzeit sammeln sich die Weißstörche an verschiedenen Orten in Hessen, um in ihre Winterquartiere in Südwesteuropa zu fliegen. Allerdings werden einige Tiere die kalte Jahreszeit auch hierzulande verbringen. Petri schätzte die Zahl der hessischen «Winterstörche» auf gut 500. Der Nabu-Experte blickt bereits optimistisch auf die kommende Saison: «Wir werden im nächsten Jahr ganz sicher das 1.000. Brutpaar begrüßen dürfen.»