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10.01.2011 | 17:24 | Biotopverbund 

Tack: Brandenburg braucht ein Wegesystem für Wildtiere

Potsdam - „Angesichts der hohen Verkehrsdichte auf den Bundesautobahnen und der Topografie des Landes bilden die Verkehrsachsen unüberwindliche Hindernisse für Tiere.

Igel
(c) proplanta
Eine fortschreitende Einzäunung der Verkehrswege verschärft die Situation zusätzlich. Der Austausch von Tier- und Pflanzenarten wird dadurch sehr eingeschränkt“, sagte Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) heute in Potsdam. Sie erläuterte die Notwendigkeit eines Biotopverbundes in Brandenburg.

Brandenburg ist in hohem Maße von der Zerschneidung der Landschaft durch Verkehrsinfrastrukturen betroffen. Diese Zerschneidung der Landschaft führt zur „Verinselung“ von Tierpopulationen, zur Einschränkung des genetischen Austauschs  und letztlich  zum Erlöschen von Vorkommen einzelner Arten. Auch vor dem Hintergrund des Klimawandels verschieben sich Arealgrenzen von Pflanzen und Biotopen. Tiere beginnen durch die Veränderung der klimatischen Verhältnisse mit Wanderungsbewegungen.

„Brandenburg wird gezielt Lebensräume wiedervernetzen und einen landesweiten Biotopverbund ermöglichen“, kündigte Tack heute im Rahmen der Präsentation einer Fachplanung zum Biotopverbund in Brandenburg an.

Die Fachplanung zum Biotopverbund identifiziert erstmals die wichtigsten Verbindungsachsen wildlebender Tierarten in Brandenburg. Dargestellt werden die Biotopverbundsysteme in Brandenburg für große Säugetiere, Kleingewässer, Moore, Auen- und Niedermoorbereiche sowie für die trockenen Lebensräume. Den Schwerpunkt der aktuellen Planungsgrundlage  bildet die Identifikation derjenigen Korridore, die gezielt durch den Bau  von Querungshilfen  wiederhergestellt werden sollen.

„Brandenburg hat in diesem Jahr mit dem Bau von drei Grünbrücken mit Mitteln aus dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung begonnen. Zwei weitere Standorte sind bereits vom Bund bewilligt und werden folgen“, erklärte Tack.

Solche Querungshilfen, deren Standorte in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft geplant wurden und von diesem bautechnisch betreut werden, haben einen weiteren Effekt. Sie tragen zur Vermeidung von Verkehrsunfällen bei, in dem den Tieren die Möglichkeit gegeben wird, an bestimmten Stellen die großen Verkehrsachsen gefahrlos für Mensch und Tier zu passieren.

Die heute vorgestellte Fachplanung wird zukünftig das Landschaftsprogramm Brandenburgs ergänzen. Die Fachplanung ist für alle Träger von Infrastrukturmaßnahmen eine wichtige Informationsquelle bei der Beachtung des Biotopverbundes.

„Mit der heute vorgestellten Planung hat Brandenburg eine planerische Grundlage um den im Gesetz vorgesehenen Biotopverbund auf 10 Prozent der Landesfläche planerisch weiterzuentwickeln und umzusetzen“, sagte Tack. (PD)
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