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27.01.2013 | 08:06 | Wetterkapriolen 

Tauwetter folgt auf eisige Kälte

Berlin / Sofia / London - Der Winter fährt Achterbahn. Auf bitterkalte Temperaturen folgt in Deutschland in den kommenden Tagen warmes Schmuddelwetter.

Winterwetter
(c) proplanta
Während die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die Nacht zum Sonntag örtlich noch frostige minus 15 Grad erwarteten, steigen die Temperaturen im Westen der Republik schon am Sonntag auf sechs Grad an. «Da werden Menschen mit schwachem Kreislauf ordentlich Probleme bekommen», warnte eine DWD-Fachfrau am Samstag in Offenbach.

Grund für den plötzlichen Temperaturanstieg ist ein Hoch, das milde Luft vom Atlantik nach Deutschland bringt. Dass sich damit schon das Frühjahr ankündigt, glaubt die Meteorologin aber nicht. «Der Februar ist auch noch ein Wintermonat», sagte sie. Dass die Temperaturen dann wieder in den Keller sinken, sei völlig normal.

Ein wolkenloser Himmel bescherte einigen Bundesländern im Osten die bisher kälteste Nacht des Jahres. Im ostsächsischen Sohland/Spree bei Bautzen fiel die Temperatur in der Nacht zu Samstag auf eisige minus 21 Grad, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig sagte. Auch die Thüringer haben die bisher kälteste Nacht des Jahres hinter sich. In Starkenberg im Altenburger Land wurden minus 19 Grad Celsius gemessen.

Klirrende Kälte herrschte auch in Berlin und Brandenburg: Nach Angaben des DWD in Potsdam wurden in Doberlug-Kirchhain in der Nacht zum Samstag minus 18,7 Grad gemessen. So kalt war es in Berlin zwar nicht, doch die Messstation Kaniswall am südöstlichen Stadtrand zeigte immerhin minus 16,6 Grad. Deutlich höher lagen die Temperaturen im Berliner Stadtgebiet.

Das klare, kalte Wetter nutzten viele Skifahrer, Rodler und Wanderer für einen Ausflug in den Harz. «Es ist das bestbesuchte Wochenende in diesem Winter», sagte ein Polizist aus Braunlage. Zahlreiche Loipen, Ski- und Rodelpisten waren rechtzeitig präpariert. Manche Abfahrten blieben jedoch gesperrt, weil der Schnee nicht ausreichte.

Im Norden Englands verbrachten Autofahrer auf der zugeschneiten Autobahn M6 bei Wigan in der Grafschaft Lancashire die Nacht zum Samstag in ihren Fahrzeugen. Nach Angaben der BBC wurde die Autobahn für mehrere Stunden streckenweise gesperrt. Der Flughafen Leeds Bradford blieb zeitweilig geschlossen. Im Laufe des Wochenendes sollten die Temperaturen wieder auf bis zu 4 Grad steigen, auf den Schnee der vergangenen Woche soll Regen folgen. Damit steigt die Flutgefahr. Der Wetterdienst hat insbesondere für Wales Flutwarnungen herausgegeben.

Eis und Schnee gab es auch in Ungarn und Bulgarien: In der westungarischen Gemeinde Pornoapati, an der Grenze zu Österreich gelegen, wurden in der Nacht zum Samstag minus 14,6 Grad Celsius gemessen. Und nach tagelangem Frühlingswetter in Bulgarien behinderte ein neuer Schneeeinbruch den Verkehr in dem Balkanland. In drei südlichen Regionen riefen die Behörden am Samstag die zweithöchste Alarmstufe Orange aus, um die Menschen vor der schwierigen Wetterlage zu warnen. Zahlreiche Landstraßen waren nur bedingt befahrbar. Die Bergwacht warnte vor Lawinengefahr.

In Rumänien fällt seit Tagen vor allem im Nordosten des Landes sehr viel Schnee. Dort gibt es Probleme, wenn Kranke aus entlegenen Dörfern in Kliniken der größeren Orte transportiert werden müssen, weil die Wege tief zugeschneit sind. 50 Fernstraßen-Abschnitte waren am Samstag in dieser Region unpassierbar. (dpa)
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