Am Gardasee starb ein Krankenpfleger: Der 53 Jahre alte Mann wurde beim Kite-Surfen von bis zu 90 Stundenkilometer starken Windböen so heftig auf die Wasseroberfläche geschleudert, dass er ertrank. In Maniago bei Pordenone erlitt ein Marktverkäufer einen Herzinfarkt und starb. Der Mann hatte versucht, seinen Stand vor dem Sturm zu schützen. Zahlreiche Menschen wurden von herabfallenden Ästen verletzt.
Im Norden Roms rissen Windböen ein Futter-Silo um, es fiel auf einen Mann und der 61-Jährige starb. Wie italienische Medien am Dienstag weiter berichteten, sank in der Nähe von Giulianova an der Adriaküste ein Fischerboot im schweren Sturm. Einer der Männer an Bord konnte an Land schwimmen, ein weiterer wurde von der Küstenwache gerettet. Das dritte Besatzungsmitglied wird bisher vermisst. Bereits am Montagabend war eine 19-jährige Frau in der Hauptstadt von einem Baum erschlagen worden, der auf ihr Auto gestürzt war.
Roms Bürgermeister, Gianni Alemanno, forderte am Dienstag Unterstützung von der Regierung. In der Hauptstadt riss der Sturm etwa 50 Bäume und zahlreiche Laternenpfähle um. Zahlreiche Straßen waren blockiert. Eine sieben Meter hohe Madonnenstatue aus Bronze stürzte auf eine Kirche. In der Erdbebenregion Abruzzen herrschte nach Temperaturen von minus fünf Grad in der Nacht auch am Dienstag eisige Kälte. Der italienische Zivilschutz kündigte an, etwa 6000 Menschen, die noch in den bei L'Aquila eingerichteten Zeltlagern leben, so schnell wie möglich anders unterzubringen. In der süditalienischen Region Apulien richteten Wind und raue See Schäden an.
Im ganzen Land kam es zu Stromausfällen und einem Verkehrschaos. Einige Autobahnen und Bahnstrecken - zum Beispiel bei Pescara oder im norditalienischem Aostatal - mussten stundenlang gesperrt werden. Nach dem ungewöhnlich warmen und sommerlichen Wetter der vergangenen Wochen waren am Montag über weite Teilen Italiens heftige Orkanböen und starker Regen hereingebrochen. Auch in der Slowakei richteten schwere Stürme am Dienstagmorgen Verwüstungen an. Vor allem im Osten des Landes blockierten umgestürzte Bäume mehrere Straßen. In der Region Poprad mussten einzelne Bergstraßen wegen starker Schneefälle gesperrt werden.
Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 105 Stundenkilometern fegte ein
Unwetter durch Ungarn. Der Wind deckte Hausdächer ab. Hunderte Bäume stürzten um, die Landstraßen und Eisenbahnschienen blockierten. Tausende Ungarn waren zeitweise ohne Strom. (dpa)