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10.09.2010 | 19:01 | Klimaschutz  

Umwelthilfe: Bei Dienstwagen-CO2-Ausstoß wird gemauert

Berlin - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine mangelnde Informationspolitik der Unternehmen beim CO2-Ausstoß von Dienstwagen kritisiert.

Ferrari
(c) proplanta
Die DUH wollte von 115 führenden Unternehmen Deutschlands erfahren, wie der CO2-Ausstoß der Fahrzeugflotte gesenkt werden soll, wie hoch der CO2-Ausstoß der Flotte ist und mit welchem Dienstwagen der Vorstandsvorsitzende als gutes Beispiel vorausfährt. Wie die DUH am Freitag in Berlin mitteilte, legten nur 17 von 115 befragten Unternehmen klimarelevante Daten über die Dienstwagen von Vorstand und Firma offen. Zehn weitere Unternehmen veröffentlichen zumindest den CO2-Ausstoß der gesamten Dienstwagenflotte, 88 Firmen gaben keine Auskunft. Spitzenreiter mit den niedrigsten CO2-Emissionen bei Vorstandsfahrzeugen und Dienstwagenflotte sind unter den berücksichtigten Firmen das Solarunternehmen Phoenix Solar AG und die Deutsche Bahn.

Phoenix Solar steht sowohl mit einem Kohlendioxid-Wert für die Firmenflotte von 127 Gramm CO2/Kilometer (km) an der Spitze als auch mit 129 Gramm CO2/km für das Vorstandsfahrzeug. Die Deutsche Bahn AG schafft einen durchschnittlichen CO2-Wert für die Fahrzeugflotte von nur 125 Gramm CO2/km und 152 Gramm CO2/km für den Gesamtvorstand. Bahnchef Rüdiger Grube ist laut DUH mit 191 Gramm CO2/km im Mittelfeld. Er habe noch «Raum für individuelle Verbesserungen.» Den insgesamt niedrigsten Flottenverbrauch hat das mittelständische Telekommunikationsunternehmen QSC AG mit 123 Gramm CO2/km, allerdings fahre hier der Vorstand mit exakt dem doppelten CO2-Ausstoß mit schlechtem Beispiel voraus.

«Am Beispiel Deutsche Bahn AG sieht man, dass auch Großunternehmen in der Lage sind, schon heute den Ausstoß an CO2 unter den EU- Zielwert für 2015 zu drücken», sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Auf gutem Weg sieht die DUH auch die Deutsche Telekom. Resch kritisierte zugleich, dass kein Automobilhersteller und auch keiner der großen Energieversorger Angaben über den «CO2- Fußabdruck» der selbst genutzten Firmenwagen machen wollte. «Insgesamt ist das klimapolitische Profil der führenden Unternehmen hierzulande jenseits der bunten Welt der Nachhaltigkeitsberichte noch erschreckend konturlos», sagte Resch. (dpa)
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