Rauchwolken über dem Badestrand, Flammen im Pinienwald: Wald- und Buschfeuer schrecken Touristen in Italien auf. Roms Bürgermeisterin spricht von einem Desaster für die Umwelt. Auch rund um den Vesuv ist die Feuerwehr weiter im Einsatz. (c) Evgeny Dubinchuk - fotolia.com
Mehr als Tausend Mal rückte die Feuerwehr am Montag landesweit aus, um die Flammen zu bekämpfen, wie sie am Montagabend auf
Twitter mitteilte. In Rom bedrohten mehrere Feuer einen Pinienwald, der auf dem Weg zum Meer liegt. Die angrenzende Straße wurde wegen der starken Rauchentwicklung gesperrt. In der Region Kampanien starb laut Nachrichtenagentur Ansa ein Mann, der sich auf dem Dach eines Schuppens vor einem Feuer in Sicherheit bringen wollte, aber abstürzte.
Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi sprach von einem Desaster für die Umwelt. «Die Situation ist sehr ernst», sagte sie laut Ansa. Raggi besuchte am Abend den Pinienwald Castelfusano, um sich einen Eindruck der Lage zu verschaffen. Ansa berichtete, ein Mann sei festgenommen worden, der sich in der Nähe eines Brandherdes aufgehalten und sich damit der Brandstiftung verdächtig gemacht habe. Einige Wohnhäuser wurden evakuiert.
Die meisten Einsätze fuhr die Feuerwehr am Montag in den Regionen Latium und Kampanien. War die Feuerwehr in Neapel in den vergangenen Tagen vor allem im Umfeld des Vesuvs im Einsatz, brach am Montag auch auf dem Hügel Posillipo in der Stadt ein Feuer aus, das starke Schäden an einem Haus anrichtete.
Aber auch in der Toskana brannte es weiter. Schon am Wochenende gab es Bilder beliebter Urlaubsstrände, über die Rauchwolken hinwegzogen: In Capalbio in der Toskana packten Besucher ihre Sachen zusammen, als am Sonntag nahe der Küste ein Feuer ausgebrochen war. Einen «glühenden Sonntag» hatte laut Feuerwehr auch ein Ortsteil des weiter nördlich gelegenen Grosseto erlebt: Die Flammen hätten drei Gebäude beschädigt und 16 Autos zerstört, insgesamt wüteten die Brände auf einer Fläche von zwei Hektar.
In Italien ist in vier Wochen fast so viel
Waldfläche verbrannt wie im gesamten vergangenen Jahr. Seit Mitte Juni sind nach Angaben des Umweltschutzverbandes Legambiente mehr als 26.000 Hektar in Flammen aufgegangen. Betroffen von den Bränden sind auch Sizilien und die südliche Region Kalabrien. Umweltschützer werfen der Regierung in Rom und den einzelnen Regionen vor, zu wenig zu tun, um Bränden