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31.01.2015 | 08:36 | Wetterrückblick Januar 2015 

Wetter in der Schweiz im Januar 2015

Zürich - Ungewöhnlich mild zeigte sich der Januar im Tessin und im Engadin mit Temperaturüberschüssen von 2 bis etwas über 3 Grad im Vergleich zur Norm 1981–2010.

Feuchter Winter
(c) proplanta
In Lugano zeichnet sich gemäss den aktuellen Prognosen bis Monatsende der zweit- oder drittwärmste Januar seit Messbeginn 1864 ab. In Locarno-Monti fällt der Januar vermutlich unter die wärmsten fünf seit Messbeginn 1882. Die Niederschlagsmengen waren insbesondere Im Tessin und im Engadin deutlich über­durch­schnittlich mit 150 bis 250 Prozent der Norm 1981–2010. Im Tessin war es regional einer der 10 niederschlagsreichsten Januarmonate seit Messbeginn.

Im Genferseegebiet fielen hingegen nur 75 bis 100 Prozent der Norm. In der übrigen Schweiz gab es 100 bis 150 Prozent der Norm. Die Sonnenscheindauer erreichte verbreitet 60 bis 90 Prozent der Norm 1981–2010. Im westlichen Mittelland waren es lokal auch 100 Prozent. Basel registrierte mit knapp 60 Prozent der Norm einer der sonnenärmsten Januarmonate in der homogenen Messreihe ab 1961.

Sehr milde erste Januarhälfte



Im Wallis lag die Januartemperatur 1 bis 3 Grad, in den übrigen Gebieten der Schweiz meist 1 bis knapp 2 Grad über der Norm 1981–2010. In Gipfellagen bewegte sich die Januartemperatur im Bereich der Norm, in den Zentralalpen bis 1 Grad darüber.In der ersten Januarhälfte 2015 wurde die Witterung in der Schweiz vor allem durch milde West- und Südwest-Strömungen bestimmt. Gab es zum Monatsbeginn vor allem im Flachland noch einige Tage mit unterdurchschnittlichen Tagesmitteltemperaturen, bewegten sich die Werte ab dem 8. Januar verbreitet 3 bis 6 Grad über der Norm 1981–2010.

Regional wärmster Wintertag seit Messbeginn



Extrem mild wurde es am 10. Januar mit Tagesmittelwerten zwischen 6 und mehr als 14 Grad über der Norm 1981–2010. Die Innerschweiz erlebte den mildesten Wintertag seit Messbeginn. In Luzern erreichte die Tagesmitteltemperatur 15.1 Grad, was bisher in der seit 1871 verfügbaren Messreihe in keinem Wintermonat (Dezember bis Februar) registriert wurde. Das Tagesmaximum kletterte auf 19.3 Grad. Nur im Winter 1992/93 gab es hier mit 19.5 Grad ein etwas höheres Tagesmaximum.

In Engelberg auf 1.036 m ü.M. und in Andermatt auf knapp 1.438 m ü.M. wurde mit einem Tagesmittel von 12.5 Grad bzw. 7.9 Grad ebenfalls der mildeste Wintertag seit Messbeginn aufgezeichnet. Die Messreihen gehen an beiden Messstandorten bis 1864 zurück. Das Tagesmaximum erreichte in Engelberg mit 16.1 Grad den dritthöchsten Winterwert. Ein höheres winterliches Maximum brachte hier nur der Dezember 1989 mit 18.0 Grad und der Dezember 2003 mit 16.8 Grad. Für den Monat Januar allein war es in Engelberg also das höchste bisher gemessene Tagesmaximum, wobei die Messreihe der Tagesmaxima nur bis 1969 zurück verfügbar ist. In Andermatt werden Maximum-Temperaturen erst seit der Automatisierung im Jahr 2013 erhoben.

Auch an einem der Kältepole der Schweiz, am Messstandort  Buffalora im Unterengadin auf knapp 2.000 m ü.M., brachte der 10. Januar 2015 den wärmsten Wintertag in der über 50jährigen Messreihe, allerdings zusammen mit 12. Dezember 1961. Die Tagesmitteltemperatur erreichte 3.9 Grad. Sie lag damit knapp 1 Grad über dem zweit platzierten 19. Januar 2007. Im übrigen Engadin sowie im Val Müstair war es der zweit- oder drittwärmste Wintertag seit Messbeginn. An den Messstandorten Samedan und Scuol wurden die bisherigen Rekorde aber nur ganz knapp verfehlt.

Alpensüdseite und Engadin meist sonnig



Auf der Alpensüdseite und im Engadin war die milde Witterung bis Monatsmitte von viel Sonne begleitet. Die Störungsdurchgänge mit Niederschlag und stürmischen Winden vom 2. bis 4. und vom 8. bis 11. betrafen vor allem die Alpennordseite und die Alpen. Eine markante Kaltfront brachte am 14. Januar der ganzen Schweiz trübe Verhältnisse und der Alpennordseite regional kräftige Niederschläge und starke bis stürmische Winde. Die Schneefallgrenze bewegte sich um 1.000 m oder höher. Im Tessin blieb es derweil meist trocken.

Nach der ungewöhnlich Wärme in der ersten Januarhälfte brachten Nordwest- und Nordströmungen in der zweiten Januarhälfte den Winter zurück in die Schweiz.

Rückkehr des Winters



Im Flachland der Alpennordseite bewegten sich die Tagesmitteltemperaturen im normalen Januarbereich. In Berglagen wurde es kalt. Die Tagesmitteltemperaturen sanken hier vom 17. bis am 24. oft 3 bis knapp 5 Grad, am 25. sogar 5 bis knapp 8 Grad unter die Norm 1981-2010. Demgegenüber zeigten sich die Tieflagen der Alpensüdseite vom 23. bis am 25. Januar sehr mild. Kräftiger Nordwind und viel Sonne liessen die Tagesmitteltemperaturen 3 bis knapp 5 Grad über die Norm steigen.

Schnee bis ins Flachland



Am 16. und 17. Januar zog ein markantes Störungssystem mit kräftigen Niederschlägen über die Schweiz. Beidseits der Alpen fiel Schnee bis ins tiefe Lagen. Vom 19. auf den 20., im Süden auch am 21., schneite es erneut regional bis in die Niederungen. Kühlfeuchte Luft einer kräftigen Nordwest- bis Nordströmung sorgte  schliesslich in der Nacht vom 24. auf den 25. im nördlichen Flachland für eine Schneedecke vom Genfersee bis zum Bodensee.

Zu warmer Januar erwartet



Trotz der Abkühlung in der zweiten Monatshälfte wird gemäss den aktuellen Modellberechnungen insgesamt ein zu warmer Januar erwartet. Gemittelt über die ganze Schweiz zeichnet sich ein Temperaurüberschuss von 1.2 Grad im Vergleich zur Norm 1981–2010 ab. Im Tessin dürfte der  Überschuss sogar gegen 2 Grad betragen, womit es hier einer der wärmsten Januarmonate seit Messbeginn 1864 wäre. Für Gipfellagen wird hingegen eine leicht unterdurchschnittliche Januartemperatur berechnet. (meteo-schweiz)


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