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31.03.2018 | 08:45 | Wetterrückblick März 2018 

Wetter in der Schweiz im März 2018

Zürich - Die Märzwitterung war vorwiegend tiefdruckbestimmt. Auf der Alpennordseite fiel mehrmals Schnee bis ins Flachland.

Wetter im März 2018
Winterlicher März. (c) proplanta
Beim häufig wolkenverhangenen Himmel zeigte die wärmende Märzsonne nur wenig Wirkung. Die Monatstemperatur blieb im landesweiten Mittel rund 1 Grad unter der Norm 1981−2010. Auf der Alpensüdseite ist regional einer der kühlsten Märzmonate der letzten 30 Jahre zu erwarten.

Beharrliche Tiefdrucklagen



Vom 1. bis zum 21. März waren Tiefdrucklagen das beherrschende Wetterelement. Nur am 4., am 8. und am 14. März wurde diese trübe Periode von kurzfristigem Hochdruck mit landesweit viel Sonnenschein unterbrochen. Im Süden und im Wallis war auch der 16. sonnig. Eine längere sonnige Periode setzte auf der Alpensüdseite und im Engadin ab dem 20. und im Wallis ab dem 21. März ein.

Trotz zunehmendem Hochdruck ab dem 23. März zeigte sich im Norden erst der 24. wieder verbreitet und der 25. teilweise sonnig. Mit aufkommendem Föhn verschwand der Süden am 24. unter einer dichten Wolkendecke. Ab dem 26. März brachte wechselhafte Witterung wieder viele Wolken und auf der Alpennordseite häufige Schauer.

Weisse Schweiz



Am Morgen des 1. März 2018 war fast die ganze Schweiz in eine Neuschneedecke gehüllt. In der Westschweiz erreichten die Neuschneehöhen verbreitet 10 bis 15 cm. Auf dem Flughafen Genf-Cointrin musste der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt werden. In den übrigen Gebieten der Schweiz bewegten sich die Neuschneehöhen meist zwischen 1 und 6 cm.

Nach regionalen Schneefällen auf den 2. März legte sich auf den 3. März erneut eine fast flächendeckende Neuschneedecke von 2 bis 5 cm über die Schweiz. Viele Gebiete der Schweiz erhielten auch auf den 18. März Neuschnee. Im Raum Basel gab es bis 10 cm und am östlichen Alpenrand bis 12 cm. In den Alpen lagen die höchsten Mengen zwischen 15 und 20 cm. Weiterer Neuschnee wurde mancherorts an den Folgetagen bis am Morgen des 21. März registriert, wobei es sich jeweils nur um wenige Zentimeter handelte.

Unterdurchschnittliche Monatstemperatur



Passend zu den anhaltend winterlichen Verhältnissen ohne wärmende Frühlingssonne zeichnet sich im landesweiten Mittel eine Märztemperatur von 0.8 bis 1.1 Grad unter der Norm 1981−2010 ab. Vor Jahresfrist erlebte die Schweiz hingegen den zweitwärmsten März seit Messbeginn im Jahr 1864. Die landesweite Temperatur lag 3.3 Grad über der Norm, also rund 4 Grad höher als im diesjährigen März.

Kühler März auch im Süden



Auf der Alpensüdseite geht einer der kühlsten Märzmonate der letzten 30 Jahre zu Ende. In Lugano ist ein Monatsmittel von 7.1 bis 7.2 Grad zu erwarten. Deutlich kühler präsentierte sich in den vergangenen drei Jahrzehnten nur der März 2013. Er lieferte ein Monatsmittel von 6.3 Grad. Vergleichbar kühl wie aktuell waren die Märzmonate 2006 mit 7.1 Grad, 1996 mit 7.0 Grad und 1995 mit 7.2 Grad.

Eindrücklicher Temperatursprung



Die Märztemperatur zeigt am Messstandort Lugano ab Messbeginn 1864 bis Ende der 1980er Jahre praktisch keine langfristige Änderung. Anschliessend erwärmte sich der März in ganz kurzer Zeit um 2 Grad. Das 30-jährige Mittel ist von rund 7 Grad auf rund 9 Grad angestiegen. Seither ist in Lugano kein weiterer Anstieg der Märztemperatur zu beobachten.

Die genau gleiche Charakteristik zeigt am Messstandort Lugano die Augusttemperatur. Von 1864 bis Ende der 1980er Jahre pendelte sie um 20 Grad ohne langfristige Änderung. Dann erfolgte der Sprung auf knapp 22 Grad, und seither hat sich die Augusttemperatur in Lugano nicht mehr wesentlich verändert.

Der Temperatursprung am Ende der 1980er Jahre ist ein bekanntes Phänomen, in allen Regionen der Schweiz. Im landesweiten Mittel kommt er besonders eindrücklich im Winterhalbjahr (Oktober bis März) sowie im Frühling (März bis Mai) zum Ausdruck. Die Ursachen dazu wurden noch nicht detailliert untersucht.

Wir Kinder der Klimaänderung



Wir empfinden den aktuellen März als ungewöhnlich kühl, besonders auf der Alpensüdseite. Vor dem Temperatursprung am Ende der 1980er Jahre entsprach jedoch die aktuelle Märztemperatur ziemlich genau dem damaligen Normwert. Seien wir uns deshalb bewusst: die heutzutage mehrheitlich angenehm milden Märzmonate sind Teil der Klimaänderung.

Meist wenig Niederschlag im Monatsverlauf



Auch wenn Tiefdrucklagen den Wetterablauf im März beherrschten, fielen bis kurz vor Monatsende in den meisten Gebieten der Schweiz unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen. Regional gab es bis am 27. März weniger als 50 Prozent der Norm 1981−2010. Nur auf der Alpensüdseite stiegen die Mengen verbreitet auf über 100 Prozent der Norm.

Der Frühling kommt langsam



Die Frühlingsvegetation entwickelte sich im März nur langsam weiter. Wie schnell die Pflanzen im Frühling aufblühen und Blätter treiben, hängt von den Temperaturen im Februar und besonders von jenen im März und Anfang April ab. Im Februar und März lagen die Temperaturen unter dem Mittel der Normperiode 1981−2010, weshalb man erwarten kann, dass sich die ersten phänologischen Frühlingsphasen später als das im Mittel der Periode 1981−2010 beobachten lassen.

Blühender Huflattich wurde im März an einigen Stationen beobachtet, meist zu einem normalen Zeitpunkt. Im Mittel blüht der Huflattich auf der Alpennordseite unterhalb von 500 m ü. M. Mitte März, während das Buschwindröschen im Mittel gegen Ende März blüht.

Blühende Buschwindröschen wurden bisher erst aus dem Tessin und von einzelnen Beobachtungsstation der Alpennordseite gemeldet. Der weitere Temperaturverlauf wird zeigen, wie schnell sich die Frühlingsblüher entwickeln. Die Haselsträucher setzten ihre Blüte im März fort. Neue Beobachtungen zu ihrer Blüte trafen vor allem aus Höhenlagen über 1000 m ü. M. ein, was einem normalen Zeitpunkt entspricht.

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