Für den kalendarischen Sommerbeginn am Samstag sagen die Meteorologen zweigeteiltes Wetter voraus. Polarluft strömt zwischen Hoch «Xerxes» im Westen und Tief «Gisela» nach Deutschland. Im Nordwesten werde die Temperatur deshalb am Samstag nicht über 16 Grad steigen, sagte Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Freitag.
Bis zur Mitte Deutschlands wird das Wetter wenig sommerlich. Auf dem Weg in den Süden erwärmt sich die kalte Luft aber allmählich, so dass am Oberrhein schon am Samstag 26 Grad möglich sind, am Sonntag 27 Grad.
Warmes Sommerwetter wahrscheinlich
Wie es mit dem Sommer weitergeht, können die Meteorologen nur einige Tage sicher voraussagen. Da deute sich ab Mitte nächster Woche ein Wetterumschwung an, sagte Leyser. «Dann kippt die Strömung auf Südwest, das bedeutet Erwärmung überall.» Bis dahin bleibt es bei der Zweiteilung.
Nach dem DWD-Jahreszeitentrend ist die Wahrscheinlichkeit für einen warmen Sommer mit 60 Prozent recht hoch, für einen mittleren Sommer errechnen die Computermodelle rund 30 Prozent. Mit nur zehn Prozent Wahrscheinlichkeit scheidet ein zu kalter Sommer wohl aus.
Allerdings sagt der Trend nur etwas über das durchschnittliche Temperaturniveau und noch gar nichts über das reale Wetter: Ob es gleichmäßig warm wird oder ob das Thermometer wilde Ausschläge zeigt, wie viele Gewitter es gibt, wie schlimm sie sind, ob es wieder Hitzewellen gibt oder tagelangen Dauerregen - diese Fragen lassen sich sicher nur für ein paar Tage im Voraus beantworten.
Allerdings gebe es einen Trend zu häufigeren Gewittern mit Starkregen, sagte DWD-Sprecher Gerhard Lux. Und die warme Jahreszeit werde wärmer: Die meisten der vergangenen 20 Sommer hätten überdurchschnittliche Temperaturen gehabt. «Das scheint eine Folge des Klimawandels zu sein.» Den wärmsten deutschen Sommer seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen 1881 verzeichnete der
DWD 2003, als die Durchschnittstemperatur um 3,4 Grad über dem langjährigen Mittel lag.
Für die Wetterexperten hat der Sommer längst begonnen - meteorologischer Sommerbeginn ist nämlich der 1. Juni. Die ersten drei Wochen seien unter dem Strich ein bis zwei Grad zu warm ausgefallen, sagte Lux. Dazu hatte die
Hitzewelle zu Pfingsten beigetragen, die im Südwesten Spitzenwerte bis 37,7 Grad brachte. (dpa)