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25.10.2016 | 08:10 | Wolfsnachwuchs 

Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern wachsen weiter

Schwerin - Die beiden Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern sind weiter gewachsen. Wie das Agrar- und Umweltministerium in Schwerin am Montag mitteilte, wurden im Sommer mindestens sieben Jungtiere aufgezogen.

Wolf in Mecklenburg-Vorpommern
In früheren Manövergebieten des Militärs scheint sich der Wolf wohl zu fühlen. Mindestens zwei Rudel gibt es inzwischen in Mecklenburg- Vorpommern. Und seit drei Jahren haben sie auch regelmäßig Nachwuchs. (c) proplanta
Bilder aus sogenannten Fotofallen zeigten in der Lübtheener Heide (Landkreis Ludwigslust-Parchim) vier Welpen. In der Ueckermünder Heide (Vorpommern-Greifswald) wurden demnach drei Jungtiere nachgewiesen.

In beiden Rudeln seien damit seit 2014 jährlich Nachkommen aufgezogen worden, hieß es. Im Vorjahr wurden 13 Welpen gezählt. Der erste in Mecklenburg-Vorpommern sesshafte Einzelwolf war im Jahre 2006 registriert worden. Wie viele Wölfe derzeit im Land leben, wurde nicht mitgeteilt. Schätzungen gehen aber von bis zu 50 Tieren aus.

Zudem gelte als gesichert, dass ein Wolfsrüde aus der Kyritz-Ruppiner in Nordbrandenburg ein eigenes Rudel gegründet hat und Streifzüge bis in die südliche Müritz-Region unternimmt.

«Die Welpennachweise bestätigen unsere Erkenntnis, dass sich die Wolfsvorkommen weiter entwickeln werden. Wir haben entsprechend Vorsorge getroffen und mittlerweile das ganze Gebiet Mecklenburg-Vorpommerns mit Ausnahme der Ostseeinseln zum Wolfsgebiet erklärt», teilte Agrarminister Till Backhaus (SPD) mit.

Er rief Tierhalter dazu auf, für Schaf- und Ziegenherden die erforderlichen Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Nur dann würden durch Wölfe verursachte Schäden vom Land vollständig ausgeglichen, hieß es. Für Präventivmaßnahmen, die über einen Grundschutz hinausgehen, übernehme das Land bis zu 75 Prozent der Kosten. Neben Schafhaltern, die in der Vergangenheit schon mehrfach Tiere durch Wölfe verloren, sieht auch ein Teil der Jägerschaft im Land die Rückkehr des Wolfes kritisch.

Der Wolf gilt seit dem Jahr 2000 in Deutschland wieder als sesshaft. Aus Polen kommend hatte er sich zunächst in alten Tagebaurevieren von Brandenburg und Sachsen niedergelassen. Von dort breiteten sie sich vor allem in Richtung Nordwesten aus. Im Vorjahr zählten die Fachleute in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen insgesamt 31 Wolfsrudel, 8 Wolfspaare, 6 Einzelwölfe.


Wolfsichtungen

dpa/mv
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