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03.12.2018 | 07:58 | Wolfsangriff 
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Wolfsrudel wird nach möglicher Attacke beobachtet

Steinfeld - Nach dem möglicherweise ersten Angriff eines Wolfes auf einen Menschen seit Rückkehr der Tiere nach Deutschland wird das verdächtige Rudel in Niedersachsen nun überwacht.

Wölfe in Deutschland
Ein Mann wird gebissen, der Wolf soll es gewesen sein. Es wäre der erste derartige Angriff seit der Rückkehr der Tiere. Das sorgt für Schlagzeilen.Während Grünen-Chef Habeck vor einer Bejagung der Tiere warnt, wird das verdächtige Rudel beobachtet. (c) proplanta

«Wir werden das Wolfsmonitoring intensivieren», sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums in Hannover.

«Alle Informationen über die Tiere sollen zusammentragen werden.» So sollen Kameras installiert und sämtliche Sichtungen erfasst und in einer Rudelchronik zusammengetragen werden, kündigte sie am Freitag an. Ein Wolfsrudel sei dort erstmals im vergangenen Juli bestätigt worden.

In Steinfeld war ein Gemeindearbeiter am Dienstag nach eigener Schilderung von einem Wolf in die Hand gebissen worden. Drei weitere Wölfe hätten das beobachtet. Nun sollen DNA-Untersuchungen zeigen, ob es sich bei dem Angreifer wirklich um einen Wolf handelte. «Die Proben sind im Senckenberg-Institut», sagte die Sprecherin. In der kommenden Woche soll ein Ergebnis vorliegen.

Unterdessen warnte der Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck vor einer Bejagung von Wölfen. «Die Zahl der Wölfe ist noch weit davon entfernt, dass man in die Bestände eingreifen müsste», sagte er der «Neuen Osnabrücker Zeitung» mit Blick auf einen Vorschlag der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, den Schutzstatus von Wölfen zu senken.

«Und für den Umgang mit verhaltensauffälligen Tieren haben wir ja Regelungen: Zur Gefahrenabwehr dürfen dem Artenschutzrecht entsprechend Tiere in Einzelfällen vergrämt oder getötet werden, also etwa Wölfe, die die natürliche Scheu verloren haben», erklärte er.

«Wölfe, die sich an Menschen gewöhnen, sind ein Problem», ergänzte Habeck. Doch Deutschland sei ein wichtiger Lebensraum für den Wolf: «Raubtiere gehören zur Natur dazu», sagte er. «Wenn wir alle Tiere, die uns Probleme bereiten, ausrotten wollen, dann hätten wir keine Biber, keine Fischotter und keine Kormorane mehr.» Niedersachsen setzt sich schon länger für eine stärkere Kontrolle der Wölfe ein, in dem Agrarland kommt es zu besonders vielen Rissen von Nutztieren.

Wolfsichtungen



dpa
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Kommentare 
Mabruk schrieb am 05.12.2018 13:57 Uhrzustimmen(19) widersprechen(14)
Wie bitte - wir haben zu viele Rehe und Hirsche? Und dafür brauchen wir jetzt ein großes Raubtier? Wo leben Sie denn?
Ihnen ist schon klar, dass es mit dem Menschen bereits ein großes Raubtier in Deutzschland gibt, oder? Wir jagen Hirsche und Rehe. Und eigentlich haben wir da mal Schonzeiten eingeführt, um den bestand nicht zu gefährden. Sollte es nun wirklich so sein, dass es zu viel Wild gibt, dann verringern wir einfach diese Schonzeiten. Das würde das Angebot erhöhen, den Preis senken und auch Otto-Normalbürger könnte sich mal wieder (mehr) Wild leisten.
Des weiteren ist unser Land kein Natur- sondern zum größten Teil ein Wirtschaftsgebiet. Das gilt auch und insbesondere für unsere Wälder. Wir betreiben da Forstwirtschaft, jagen das Wild und lassen unsere Kinder da spielen. Das alles geht nicht mehr, wenn Wölfe da wohnen. Es ist aber nötig, um die ca. 80 Mio deutschen bzw. die inzwischen knapp 8 Mrd. Menschen auf dem Planeten zu versorgen.
Nein, wir brauchen keine Wölfe in Deutschland. Die hören ja nicht, wenn wir ihnen sagen "Dort ist ein Naturschutzgebiet, da kannst du wohnen." Die laufen einfach in unser Wirtschaftsgebiet und richten da Schaden an. Und diesen Schaden zahlt die Allgemeinheit. Eine Kugel wäre deutlich billiger.
Wolfgang Pomrehn schrieb am 04.12.2018 03:25 Uhrzustimmen(7) widersprechen(16)
Sie schreiben:
"Über Jahre hinweg gab es hier keine Wölfe, wir hatten sie erfolgreich (!) ausgerottet. Niemand hat das Fehlen gestört - der Natur nicht, und uns Menschen erst recht nicht, denn wir wollten sie ja weg haben, und das hatte seine Gründe."
Man kann über vieles diskutieren, aber nicht so. Natürlich hat das Fehlen der Wölfe einige von uns gestört. Viele sogar. Deshalb sind sie ja unter Schutz gestellt. Das ist ein ziemlich unsachlicher, arroganter und ausgrenzender Diskussionsstil.
Und was die Natur angeht: Natürlich ist das Fehlen großer Raubtiere auch für diese ein Problem. Zum Beispiel für die Wälder, die an einem Zuviel an Rehen und Hirschen leiden, denen der Feind fehlt und die von Jägern sogar noch unnötig über den Winter gepäppelt werden.
Dass es Probleme mit Wölfen gibt, ist unbenommen. Darüber muss man sich konstruktiv unterhalten und nach Lösungen suchen. Aber bitte nicht, indem man das Gegenüber von vornherein zur Unperson erklärt.
Mabruk schrieb am 03.12.2018 15:50 Uhrzustimmen(24) widersprechen(15)
Ich störe mich insbesondere an einem Satz: "Doch Deutschland sei ein wichtiger Lebensraum für den Wolf"
Häh? Über Jahre hinweg gab es hier keine Wölfe, wir hatten sie erfolgreich (!) ausgerottet. Niemand hat das Fehlen gestört - der Natur nicht, und uns Menschen erst recht nicht, denn wir wollten sie ja weg haben, und das hatte seine Gründe.
Jetzt, wo sie wieder da sind, gibt es überall Probleme: Nicht nur, dass die Weidetierhalter eine Menge Geld in die Hand nehmen müssen, um ihre Tiere zu schützen (ich möchte kein Weidetier sein) - jetzt wurde der erste Mensch gebissen (und selbst wenn sich herausstellt, dass es "nur ein Wolfshund" war, ist es nur eine Frage der Zeit). Also wieso ist Deutschland ein Lebensraum für Wölfe?
Nein, das Gegenteil ist richtig: Deutschland ist ein Wirtschaftsgebiet!!! Es gibt zwar ein paar ausgewiesene Naturschutzgebiete, der überwiegende Teil des Landes wird jedoch bewirtschaftet - dies MUSS so sein, sonst hätten wir nicht genügend zu Essen für Alle.
Wenn wir also den Wölfen sagen, dass sie bitteschön innerhalb dieser Naturschutzgebiete bleiben sollen, dann tun sie das auch. Falls nicht, werden sie zum Wohle Aller (Menschen und Tiere) erschossen.
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