Die
Jäger beobachteten aber auch einen Anstieg, weil wegen der Corona-Krise mehr Menschen in den Wäldern unterwegs seien - und das zum Teil abseits der Wege. «Durch solche Beunruhigungen aufgeschreckt, flüchten die
Wildtiere und laufen dabei auch über Straßen», sagte Koch.
Rehböcke suchen sich nach ihren Angaben im Frühjahr neue Reviere. Dadurch überquerten sie häufiger Straßen als in anderen Jahreszeiten, und es komme zu mehr Unfällen. Ähnlich sei es beim
Rotwild, das im Frühjahr aus den Winterquartieren in seine üblichen Gebiete wandere.
In den Monaten Januar und Februar gab es nach Angaben des Jagdverbands rund 11.400 Wildunfälle in Bayern. 45 Menschen verletzten sich dabei, ein Beifahrer in einem Auto starb. Damit liegen die Zahlen zwar in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Besonders oft war an den Unfällen Rot-, Reh- oder Damwild beteiligt. Mit fast 9.200 Tieren steigt deren Zahl im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 16 Prozent.
Aktuellere Zahlen der Polizei liegen noch nicht vor. Auffallend ist allerdings, dass die Zahl der Wildunfälle im Januar und Februar morgens und vormittags im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückging, während sie ab mittags stieg. Von 21.00 bis 7.00 Uhr blieben sie in etwa gleich.
Der Jagdverband vermutet, dass das ebenfalls mit dem veränderten Verhalten der Menschen in der Corona-Krise zusammenhängen könnte: Es gibt weniger Fahrten zum Büro, dafür sind mehr Menschen tagsüber in der Natur unterwegs.