(c) proplanta Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland ( BUND) appellierte am Sonntag in Berlin an Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU), die Zulassung für genveränderten Mais zurückzunehmen. Das am Samstag erlassene Anbauverbot in Frankreich betrifft die Sorte MON 810 des US-Konzerns Monsanto, die auch in Deutschland verwendet wird. Die wissenschaftliche Forschung ist weiterhin erlaubt.
Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger bezeichnete MON 810 als «Risikopflanze», von der große Gefahren für andere Pflanzen und Tiere ausgingen. «Wenn die Regierung in Paris schwerwiegende Bedenken gegen den Anbau des Genmaises hat, muss auch die Bundesregierung jetzt verantwortlich handeln.» Seehofer könne sich dabei auf eine Schutzklausel der Europäischen Union (EU) berufen, die nun schon in fünf anderen EU-Staaten Grundlage für das Verbot sei.
In Deutschland soll Genmais in diesem Jahr auf mehr als 4.300 Hektar Ackerfläche angebaut werden, fast 700 Hektar mehr als im Vorjahr. Die meisten Flächen liegen in Brandenburg und Sachsen. Nach einer Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace steigen aber auch Landwirte im Westen verstärkt in das Geschäft mit Genmais ein.
Der Bundesrat wird voraussichtlich am Freitag über ein neues Gentechnikgesetz entscheiden. Zu den Anbauflächen von konventionellem Mais sollen Genmais-Felder mindestens 150 Meter Abstand haben, zu Ökomais mindestens 300 Meter. Die Genveränderung soll die Pflanze vor dem Schädling Maiszünsler, einem Schmetterling, schützen. (dpa)
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