(c) proplanta Das waren fünf Prozent weniger als 2021 und der niedrigste Stand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1997, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Bei den Unfällen traten insgesamt 7,1 Millionen Liter Schadstoffe unkontrolliert in die Umwelt aus. 5,1 Millionen Liter davon konnten zurückgewonnen werden, 2,0 Millionen Liter blieben allerdings in der Umwelt - mit zumeist dauerhaft schädlichen Auswirkungen, wie die Statistiker berichteten.
«Je nach Ausmaß der Unfälle schwankt die Menge ausgetretener Schadstoffe von Jahr zu Jahr teils deutlich», erklärten die Fachleute. «Im Jahr 2022 war die ausgetretene Schadstoffmenge vergleichsweise niedrig. Allerdings verblieben im Jahr 2022 sehr viel mehr Schadstoffe in der Umwelt als im Vorjahr.»
Wassergefährdende Stoffe werden in vier Gefährdungsklassen eingeteilt. Als «allgemein wassergefährdend» gelten zum Beispiel Jauche oder Gülle, «schwach wassergefährdend» sind etwa Ethanol oder Wasserstoffperoxid, «deutlich wassergefährdend» sind zum Beispiel Heizöl oder Diesel, «stark wassergefährdend» sind Stoffe wie Quecksilber oder Benzin.
Unter den 2022 dauerhaft in der Umwelt verbliebenen Schadstoffen entfiel der größte Anteil auf die erste Gruppe. Weniger als zehn Prozent der Unfälle betrafen deutlich wassergefährdende Stoffe. Unfälle mit stark wassergefährdenden Stoffen machten nur 0,4 Prozent der in der Natur verbliebenen Stoffmenge aus. «Allerdings haben diese Stoffe die größte Schadwirkung», die die Statistiker betonten.
Besonders gefährdet sind Gewässer. Bei den insgesamt 1.878 Unfällen 2022 gelangten die ausgetretenen Stoffe in 402 Fällen in ein Oberflächengewässer, beispielsweise einen Fluss oder einen See. Dies führte bei 14 Unfällen zu Fischsterben. Insgesamt 29 Mal wurde das Grundwasser verunreinigt. In zwei Fällen war unmittelbar die Wasserversorgung betroffen.
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