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17.03.2015 | 11:03 | Rohstoffwende 

Plastikmüll auch in Bayerns Gewässern

Bayreuth/München - Winzige Plastikteilchen belasten nicht nur die Ozeane, sondern auch heimische Gewässer.

Reste in Gewässern
Bislang liegen keine Hinweise auf Gesundheitsgefahren vor. (c) proplanta
Das geht aus ersten Zwischenergebnissen einer bayerischen Studie hervor. «An den bisher untersuchten bayerischen Gewässern wurde eine geringe bis mittlere Belastung nachgewiesen. Bislang liegen keine Hinweise auf Gesundheitsgefahren vor», heißt es in einem Statement von Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU). Damit bestätigte das Ministerium am Montag einen Bericht des «Münchner Merkurs». Das Trinkwasser sei nicht betroffen, es werde zu mehr als 90 Prozent aus unbelastetem Grundwasser gewonnen, sagte Scharf.

Auf Initiative des Ministeriums untersucht die Universität Bayreuth zusammen mit dem Landesamt für Umwelt seit rund einem Jahr diverse Gewässer in Bayern auf Mikropartikel aus Plastik sowie Plastikmüll. Es ist die bundesweit erste großflächige Untersuchung in Binnengewässern. Die Mikropartikel entstehen aus Müll oder sind in Kosmetikprodukten und Reinigungsmitteln enthalten, weil sie eine Scheuerwirkung haben. Die Wirkung auf den Menschen ist noch nicht erforscht. «Wir wissen, dass Kleinorganismen die Plastikteilchen aufnehmen», sagte der Bayreuther Biologe Hannes Imhoff. «Bei einigen Organismen wurden Auswirkungen von Kunststoffpartikeln gezeigt.» Die Plastikstücke gelten als gefährlich, weil sie über Fische in die Nahrungskette von Menschen gelangen könnten und potenziell schädliche Chemikalien enthalten.

Unter anderem in Frankreich wurde bereits nachgewiesen, dass Fische belastet sind. Ob dies auch für Fische im Freistaat gilt, sei offen, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums. «Das wird Gegenstand der weiteren Untersuchung sein.» Die Belastung der Gewässer in Bayern sei ähnlich hoch wie im Gardasee und im Genfer See, hieß es. Ergebnisse vom Gardasee hatten vor etwa eineinhalb Jahren hohe Wellen geschlagen. (dpa)
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