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23.05.2010 | 22:19 | Ölpest 

Öl dringt immer weiter vor - Hoffnungslosigkeit wächst

Washington - Mehr als einen Monat nach Beginn der Ölpest breiten sich am Golf von Mexiko zunehmend Zorn und Hoffnungslosigkeit aus.

Meer
(c) proplanta
Zum Wochenbeginn rechnen Experten mit der massiven Verseuchung eines Küstengebiets westlich des Mississippi. Insgesamt wird befürchtet, dass in den nächsten Tagen immer mehr Öl an vorgelagerten Inseln vorbei in die zahlreichen kleinen Buchten und ins Marschland des US-Staates Louisiana dringt.

Und weiterhin ist völlig unklar, wann es dem Unternehmen BP gelingt, den anhaltenden Ölstrom ins Wasser zu stoppen. Ein ursprünglich für Sonntag geplanter Versuch, das Bohrloch durch den Beschuss mit einer schweren Schlamm-Masse zu schließen, wurde vertagt. Nun soll das Manöver frühestens am Dienstag beginnen. Nach BP-Angaben dauern die Vorbereitungen länger als gedacht, weil die Aktion so kompliziert ist.

Am Wochenende waren Roboter am Meeresgrund in 1.500 Meter Tiefe dabei, Ausrüstung für das als «Top Kill» bezeichnete Bombardement der sprudelnden Ölquelle in Position zu bringen. Beginnt es schließlich, wird es nach Medienberichten mindestens eine Woche dauern, bis man weiß, ob die geplante Methode das Loch tatsächlich verschließt. In die Operation sind drei große Schiffe und 16 Unterwasser-Roboter eingebunden.

Das Öl sprudelt hauptsächlich aus einem Steigrohr, das beim Versinken der Bohrinsel «Deepwater Horizon» am 22. April abgerissen wurde. Zwar saugt BP seit einer guten Woche einen Teil direkt aus der Leitung ab, aber trotzdem tritt das Rohöl tonnenweise weiter ins Wasser aus. Wie viel genau, ist nach wie vor unklar.

Im Kampf gegen die Ölpest hat BP in den vergangenen Tagen auch die Chemikalie Corexit 9.500 unter Wasser in der Nähe der Lecks eingesetzt, um das austretende Öl zu zersetzen. Die US-Umweltbehörde EPA wies das Unternehmen aber an, spätestens ab Montag auf ein anderes, weniger giftiges Mittel umzusteigen. BP beharrt indessen auf der weiteren Verwendung von Corexit - es verursache weniger Langzeit- Umweltschäden als andere Mittel und sei zudem wirkungsvoller, zitierte der Sender CNN aus einer BP-Mitteilung an die EPA. Die Behörde prüfe jetzt die Stichhaltigkeit des Arguments und werde dann endgültig entscheiden.
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