Europas größter Agrarhändler
BayWa hat dank investitionsfreudiger Bauern, mildem Wetter und weiter hoher
Erzeugerpreise auch im zweiten Quartal kräftig zugelegt. «Wir sind im ersten Halbjahr ganz hervorragend unterwegs gewesen. Die Verbesserungen der operativen Geschäftszahlen bei Agrar und besonders bei Bau sind sehr erfreulich», sagte Vorstandschef Josef Lutz am Donnerstag in München bei der Vorlage der Halbjahresbilanz. Auch auf die zweite Jahreshälfte blicken die Münchner mit Optimismus.
Der Umsatz wuchs zwischen April und Juni um 16,6 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, der operative Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) kletterte auf 83 Millionen Euro, 19 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Vor allem das klassische Agrargeschäft trieb das Wachstum der Münchner, die schon im ersten Quartal dank der milden Witterung einen saisonuntypisch geringen Verlust verbucht hatten - und damit stark ins Jahr gestartet waren. Die weiter hohen Preise etwa für Getreide kommen dem Konzern zu Gute, genau wie die große Nachfrage nach Dünger - und das dürfte auch zunächst so bleiben. «Wir gehen weiterhin von stabilen Getreidepreisen auf einem relativ hohen Niveau und entsprechender Investitionskraft bei den Landwirten aus.»
Viele Bauern investierten derzeit in neue Maschinen wie Traktoren. So verbuchte die Techniksparte mit einem Umsatz von 529,5 Millionen Euro einen Rekordwert im ersten Halbjahr. Der operative Gewinn hat sich von 3,5 Millionen auf 11,7 Millionen mehr als verdreifacht. Und die Auftragsbücher sind weiter gut gefüllt.
Insgesamt steigerte der Konzern im ersten Halbjahr den Umsatz um 21,4 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich steht zwischen Januar und Juni ein Gewinn von 48,7 Millionen Euro in den Büchern - satte 73 Prozent mehr als vor einem Jahr. «Dies ist eine sehr gute Ausgangsbasis für das Geschäftsergebnis 2011, das bei rund 150 Millionen Euro liegen sollte», sagte Lutz.
Ebenfalls wegen des recht milden Wetters und der regen Nachfrage legte das Baugeschäft zu. In der Sparte führt BayWa den Handel mit Baustoffen und das Geschäft in den Bau- und Gartenmärkten. Insgesamt erlöste der Bereich im ersten Halbjahr 978,5 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 872,7.
Wie erwartet konnte das zuletzt starke Geschäft mit den erneuerbaren Energien nicht mit den übrigen Erfolgen mithalten, weil wegen der Absenkung der staatlichen Zuschüsse für die Einspeisevergütung viele noch im vergangenen Jahr Solar-Anlagen gekauft hatten. Dieser Schub sei 2011 ausgeblieben. (dpa)