«Im nächsten Jahr rechnen wir mit einer Belebung unserer Absatzzahlen besonders auf dem deutschen Markt», sagte Konzernchef Frank Asbeck am Dienstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Auch für das Auslandsgeschäft, das mittlerweile drei Viertel des Absatzes ausmacht, sei er optimistisch. Am Vorabend hatte das Unternehmen seine Umsatzziele für das Gesamtjahr gekappt, vor allem wegen der zurückhaltenden Nachfrage auf dem Heimatmarkt.
Zu Medienberichten über eine mögliche Übernahme des Solar-Geschäfts des Bosch-Konzerns äußere sich der Konzern weiter nicht, sagte eine Sprecherin. Nach Angaben des Betriebsrates von Bosch Solar Energy AG zählt
Solarworld zu den Interessenten für eine Übernahme.
Die Bosch-Solarsparte beschäftigt an seinem Hauptstandort in Arnstadt (Thüringen) rund 1.600 Menschen mit der Fertigung von Solarmodulen. Bosch hatte im März nach hohen Verlusten den Komplettausstieg aus dem Solar-Geschäft Anfang 2014 beschlossen.
Solarworld steckt selbst tief in der Restrukturierung. Daher seien Privatkunden zurückhaltend, wie das Unternehmen mitteilte. Der laufende Prozess blockiere derzeit auch Kredite für Großprojekte. Der deutsche Markt war wegen schon beschlossener Förderkürzungen für Solarenergie und möglicher weiterer Einschnitte in diesem Jahr eingebrochen. Asbeck rechnet für 2013 mit drei Gigawatt (GW) installierter Leistung, im vergangenen Jahr waren es sieben.
Solarworld hatte im Sommer ein Rettungskonzept in Gang gebracht, bei dem die Anteilseigner einem umfangreichen Kapitalschnitt zustimmen mussten. Derzeit laufen Klagen gegen Beschlüsse der außerordentlichen Hauptversammlung vom August.
Solarworld rechnet laut Asbeck bis Ende des Jahres mit einem Abschluss des Klageverfahrens. Bis Mitte Februar soll dann die Restrukturierung abgeschlossen sein. «Dann hat Solarworld wieder eine ordentliche Eigenkapitalquote und ist wieder "bankable"», sagte der Konzernchef.
Vom Ziel eines steigenden Umsatzes in diesem Jahr hatte sich Solarworld am Montagabend verabschiedet. In den ersten neun Monaten sackte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel auf 345,6 Millionen Euro ab. Solarworld schreibt weiter Verluste.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich aber immerhin von minus 123,2 auf minus 60,2 Millionen Euro. Der Konzern begründete die Entwicklung unter anderem mit verringerten Materialaufwendungen und gesunkenen Abschreibungen. In der Kasse lagen zum 30. September 163,8 Millionen Euro. Zum Jahresschluss 2012 waren es noch 224,1 Millionen Euro. (dpa)