Im Februar sollen an einem BASF-Standort in Münster rund 1.500 Beschäftigte und im brandenburgischen Schwarzheide rund 180 Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen, wie
BASF am Montag in Ludwigshafen mitteilte. Rund 150 Mitarbeiter an zwei kleineren Standorten in Italien hätten bereits ihre Arbeitszeit reduziert. Das Geschäft sei zuletzt stärker eingebrochen als noch im November erwartet. Damals hatte die BASF bereits wegen der Auswirkungen der Finanz- und
Wirtschaftskrise weltweit die Produktion um 20 bis 25 Prozent gedrosselt. Auch für weitere Standorte sei Kurzarbeit nicht ausgeschlossen, hieß es. Das Stammwerk in Ludwigshafen sei vorerst nicht betroffen.
Das Unternehmen hat aber bereits mit dem Betriebsrat Absprachen getroffen, um auch hier «im Bedarfsfall» schnell reagieren zu können. BASF-Vorstandschef Jürgen Hambrecht bezeichnete die Lage als «weiterhin angespannt und schwer einzuschätzen». Er rechne in den kommenden Monaten nicht mit einer konjunkturellen Besserung. Im Dezember ist das weltweite Geschäft der BASF den Angaben zufolge «deutlich eingebrochen». Die Nachfrage habe sich auch in der ersten Januarhälfte nicht belebt. Betroffen seien vor allem Standorte, die für die Automobilindustrie produzierten. Allein die Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln und Produkten für die Nahrungsmittelindustrie sei nach wie vor hoch.
Durch Anlagenschließungen in Nordamerika und Asien werden den Angaben zufolge 200 Arbeitsplätze bei der BASF wegfallen. Je nach konjunktureller Entwicklung könne ein weiterer Stellenabbau notwendig werden, hieß es. Die BASF beschäftigt rund 95.000 Menschen.
Im November hatte der Chemiekonzern bereits weltweit wegen des Nachfrageeinbruchs die Produktion gedrosselt. Derzeit seien weniger als 75 Prozent der BASF-Produktionskapazität ausgelastet, teilte der Konzern mit. Weltweit stünden rund 50 Produktionsanlagen komplett still, davon 15 in Ludwigshafen. 130 Anlagen produzierten stark gedrosselt. Bislang hat das Unternehmen etwa über den Abbau von Überstunden und den Wechsel von Beschäftigten in besser ausgelastete Anlagen versucht, Kurzarbeit zu vermeiden. (dpa)