Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.05.2016 | 06:37 | Agrarchemiekonzern 

Bayer-Chef verteidigt Monsanto-Übernahmeplan

Leverkusen - Bei Umweltschützern und vielen Anlegern ruft Bayers Angebot für den umstrittenen Monsanto-Konzern Skepsis hervor, Vorstandschef Werner Baumann verteidigt den riskanten Plan jedoch.

Bayer
Um die größte Übernahme eines ausländischen durch ein deutsches Unternehmen zu schaffen, muss Bayer einiges an Überzeugungsarbeit leisten. Der Chef geht beim Thema Monsanto abermals in die Offensive. (c) proplanta
Der Kauf der US-Firma - weltweit unter anderem wegen Gentechnik, Glyphosat und Saatgut-Patenten in der Kritik - durch den Leverkusener Pharma- und Pflanzenschutzriesen wäre eine der teuersten Übernahmen der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Bayer-Chef Werner Baumann sieht das schlechte Image von Monsanto aber nicht als größeres Problem.

«Uns ist bewusst, welcher Ruf Monsanto vorauseilt», sagte der Manager der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Bayer und das Saatgut- und Agrarchemie-Unternehmen aus St. Louis (Missouri) passten aber sehr gut zusammen: «Was wir brauchen, sind neue Technologien, höhere Erträge in der Landwirtschaft, eine hohe Wirtschaftlichkeit bei höchsten Standards.»

Auch nach einer möglichen Übernahme stehe Bayer zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung, betonte Baumann. «Ich kann Ihnen zusichern, dass wir auch diese Geschäfte nach den gleichen Maßstäben führen würden wie unsere anderen auch.»

Bayer hatte in der vergangenen Woche ein Übernahme-Angebot von 55 Milliarden Euro für Monsanto vorgelegt. Damit würde der Dax-Konzern zum weltgrößten Agrarchemie-Hersteller aufsteigen. Umweltverbände hatten den Plan scharf kritisiert, auch der Kurs der Bayer-Aktie ging zeitweise auf Talfahrt.

Baumann hatte bereits nach dem Bekanntwerden der Offerte signalisiert, die «Reputationsprobleme» von Monsanto in den Griff bekommen zu können. In der «FAS» deutete er sogar an, dass Monsanto im Falle einer Integration als Markenname verschwinden könnte. «Die Marke Bayer hat weltweit eine hervorragende Reputation und Strahlkraft. Dies gilt es zu nutzen», sagte der Vorstandschef.

Auch die Investoren thematisieren laut Baumann Risiken. «Sie stehen aber nicht im Vordergrund.» Viele Bayer-Aktionäre bekommen vor allem wegen des Preises kalte Füße. Bislang lehnt Monsanto die Offerte als zu niedrig ab, der Preis könnte also noch weiter steigen. Seit Beginn der Woche wirbt Bayer bei seinen Investoren um Zustimmung für den Milliarden-Deal. Die Aktion soll noch bis zur kommenden Woche andauern.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bayer-Aktionäre kritisieren Management scharf

 Wegen Glyphosat: Menschenrechtler beschweren sich bei OECD über Bayer

 Bayer Crop Science schreibt rote Zahlen

 Alternatives Präparat zu Glyphosat in Aussicht gestellt

 Bayer kürzt nicht nur die Dividende

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken