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13.01.2011 | 09:24 | Unternehmen  

Bayer CropScience will Produktionsaktivität in Institute (West Virginia) verringern und Werk in Woodbine (Georgia) schließen

Monheim - Bayer CropScience nimmt mehrere Produktionsanlagen für die Herstellung von Carbamaten in Institute im US-Bundesstaat West Virginia außer Betrieb und schließt seinen Formulierungsstandort in Woodbine (Georgia).

Bayer CropScience
Aufgrund dieser Änderungen werden an beiden Standorten innerhalb von zwei Jahren rund 300 Stellen gestrichen.

"Diese Entscheidung beruht auf verschiedenen Faktoren und berücksichtigt sowohl strategische als auch wirtschaftliche Erwägungen. Sie steht im Einklang mit unserer globalen Strategie, den Schwerpunkt auf innovative Lösungen für die moderne Landwirtschaft zu legen und ältere Substanzen in unserem Portfolio zu ersetzen, darunter auch Produkte der WHO-Klasse I", sagte Achim Noack, Mitglied im Vorstand von Bayer CropScience.

In den vergangenen Jahren wurde die Substanzklasse der Carbamate größtenteils durch neuere Produkte ersetzt, was das Unternehmen zu einer Neuausrichtung seiner Strategie für das Carbamat-Geschäft veranlasste. Nach der im August 2010 geschlossenen Vereinbarung mit der US-Umweltschutzbehörde EPA, das Insektizid/Nematizid der Marke Temik® auslaufen zu lassen, ist die Herstellung bestimmter Carbamate für Bayer CropScience wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll.

"Temik® war der Eckpfeiler unserer Produktionsstrategie für Carbamate", erklärte Chris Evans, Senior Vice President Industrial Operations in Nordamerika von Bayer CropScience. "Aufgrund der Entscheidung, Temik® vom Markt zu nehmen und unsere Methomyl- und Carbofuran-Produktion einzustellen, können bestimmte Anlagen an unserem Standort in Institute und die Formulierungsanlage in Woodbine nicht mehr wettbewerbsfähig betrieben werden."

Betroffen sind Produkte mit den Inhaltsstoffen Aldicarb (Wirkstoff im Insektizid/Nematizid der Marke Temik®) und Carbaryl (Wirkstoff im Insektizid Sevin®) sowie bestimmte Zwischenprodukte für die Herstellung dieser Produkte.

Die betreffende Produktion, darunter auch die Herstellung von Methylisocyanat (MIC), wird in den kommenden 18 Monaten schrittweise eingestellt, um einen geordneten Ausstieg aus dem Markt zu gewährleisten und gleichzeitig der Verpflichtung des Unternehmens gegenüber den Landwirten nachzukommen, die Produktversorgung während der Übergangsphase zu gewährleisten.

Nach einer Generalüberholung und einer technischen Umrüstung der MIC-Anlage in Institute soll diese in den nächsten Wochen wie geplant wieder in Betrieb genommen werden, um während der verbleibenden Laufzeit eine sichere Produktion zu gewährleisten. Mitte 2012 wird die Anlage dann endgültig außer Betrieb genommen.

Bayer CropScience beabsichtigt, seine Kunden in den USA und anderen Ländern noch bis Ende 2014 mit Temik® zu beliefern. Danach wird das Produkt durch Bayer CropScience nicht mehr vertrieben. Sevin® soll weiter vermarktet werden, wobei das Unternehmen den Wirkstoff von externen Lieferanten beziehen wird.

Das Insektizid Larvin®, das auf dem Wirkstoff Thiodicarb basiert, wird weiterhin im Institute Industrial Park produziert. Darüber hinaus wird Bayer CropScience auch künftig Dienstleistungen für die anderen am Standort ansässigen Unternehmen erbringen.

Die Schließung von Teilen des Standortes Institute und die Aufgabe der Aktivitäten in Woodbine sind mit einmaligen Kosten von rund 200 Millionen Euro verbunden, die größtenteils auf die Maßnahmen zur Außerbetriebnahme der Produktionsanlagen entfallen. Diese Einmalkosten und der Stellenabbau sind bereits in der Ankündigung des Bayer-Konzerns vom 18. November 2010 berücksichtigt.

"Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", sagte Evans. "Unsere Werke in Institute und Woodbine haben über viele Jahre hinweg den betreffenden Regionen wertvolle Arbeitsplätze geboten und unsere Kunden mit wichtigen landwirtschaftlichen Produkten versorgt. Auch wenn diese Umstrukturierung notwendig ist, sind wir uns doch der Folgen für unsere Beschäftigten bewusst. Deshalb werden wir sie bei dieser Veränderung verantwortungsvoll unterstützen."

Bei der Umsetzung dieses Prozesses wird Bayer CropScience eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten. (Bayer)
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